Nicht zum Aushalten: Der SVK mit Jan David (links) und Fabian Kugel wird in Fürstenfeldbruck überrollt. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Handball-Drittligist SVK kassiert beim Zweitliga-Absteiger in Bayern eine 42:29-Klatsche.

Kornwestheim - Vielleicht hatte der ein oder andere Zuschauer am Samstagabend in der Wittelsbacher-Halle zu Fürstenfeldbruck eine Szene aus einem Bud-Spencer-Film vor Augen: Zwei oder mehr Bösewichte hängen am stämmigen Hauptdarsteller – der schüttelt sie einfach ab, und dann gibt’s Saures. Nun besticht Fürstenfeldbrucks linker Rückraumspieler Yannick Engelmann weder mit einem stattlichen Vollbart, auch mit einer Hau-drauf-Filmkarriere wird’s wohl nichts mehr werden. Ansätze sind aber da, wie sich beim Drittligaspiel gegen den SV Kornwestheim erkennen ließ, das die Gäste deutlichst mit 29:42 (13:20) verloren.

Egal, ob vom SVK Felix Kazmeier oder Christopher Tinti – oder beide gleichzeitig – versuchten, Engelmanns Aktionen irgendwie einzudämmen, sie scheiterten ein ums andere Mal an der puren Kraft und Dynamik des 1,89 Meter großen Kontrahenten. „Unglaublich, mit welcher Körperlichkeit Fürstenfeldbruck zur Sache geht“, stellte auch SVK-Trainer Alexander Schurr fest. Man habe beim Zweitliga-Absteiger sehr deutlich gemerkt, dass „die in der vergangenen Saison 38 Spiele hatten und sieben bis acht Mal pro Woche trainiert haben“. Seine eigene Mannschaft habe für ein Drittligateam einen sehr guten Fitnessstand, in dieser Saison sogar den Besten, seit er im Amt sei. „Aber Fürstenfeldbruck ist da noch mal ein ganz anderes Level“, so Schurr, in dessen Kader Rechtsaußen-Routinier Peter Jungwirth erwartungsgemäß verletzungsbedingt fehlte.

Dabei hielt sein Team in der ersten Viertelstunde gut mit. Dann leistete sich der SVK aber die ersten Missgeschicke, allein in der ersten Hälfte gab’s 13 Fehlwürfe und sieben technische Fehler. Außerdem verletzte sich Kornwestheims Kapitän Christopher Tinti schon früh am Oberschenkel und konnte nicht mehr eingesetzt werden.

„Wir haben dann den Fehler gemacht, mitspielen zu wollen“, gesteht Schurr. Er hätte es lieber gesehen, hätte sich sein Team weiterhin auf seine Tugenden – sprich Balleroberung und Tempospiel – konzentriert. Zur Pause hieß es bereits 13:20 aus Kornwestheimer Sicht. In der zweiten Hälfte änderte sich nichts am Gesamteindruck: Die Hausherren kamen ein ums andere Mal ins Rollen und ließen mit ihrer Durchschlagskraft nichts anbrennen. Und: Der SVK machte weiter zu viel falsch. Am Ende summierten sich Fehlwürfe, technische fehler und Fehlpässe auf satte 33 Fälle – viel zu viel für ein Spiel. „Das heißt, dass mehr als die Hälfte unserer Angriffe nicht zum Torerfolg geführt haben“, rechnet Alexander Schurr vor.

Nun muss er mit seiner Mannschaft eine erneute Niederlage aufarbeiten. Das falle laut Schurr diesmal allerdings leichter als bei der knappen und unverdienten 32:33-Heimpleite zuletzt gegen den VfL Pfullingen. „Diesmal war der Gegner einfach eine Klasse besser“, so Schurr. Dieses Fazit habe unmittelbar nach Spielende bereits die Mannschaft gezogen. Allerdings: Besser wird die Ausgangsposition für den SVK nicht, nach zwei Niederlagen in drei Spielen. Zumal die Kornwestheimer mit ihrem knackigen Auftaktprogramm noch nicht durch sind.

Gelegenheit zur Rehabilitation hat der SVK, nun Tabellensiebter, bereits am Freitagabend, wenn es um 20.30 Uhr gegen HBW Balingen-Weilstetten 2 geht. Die Älbler sind allerdings Tabellenführer. Danach geht’s zur TSG Söflingen, zum nächsten Heimspiel reist der HC Oppenweiler/Backnang an. Es sind gleich zu Beginn der Saison richtungsweisende Wochen für die Kornwestheimer Mannschaft. SV Kornwestheim: David, Henke – Scholz (1), Reusch (2), Zeppmeisel, Kugel (2), Kazmeier (7/5), Tinti (1), Schoeneck (1), Lantella (4), Lehmkühler, Döll (1), Hellerich (1), Hiller (4), Flügel (5)

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