Das ist ein Novum: Monique Tijsterman ist die einzige Frau, die ein Männer-Handballteam trainiert, das am Europapokal teilnimmt. An diesem Sonntag (17.30 Uhr/EWS-Arena) gastiert die Niederländerin mit den OCI Lions Limburg bei Bundesligist Frisch Auf Göppingen.
Göppingen - Dass eine Frau eine Männermannschaft trainiert, ist im Sport schon ziemlich ungewöhnlich. Dass eine Frau einen Europapokal-Teilnehmer im MännerHandball trainiert, ein Novum. Monique Tijsterman tut dies. Mit dem niederländischen Meister OCI Lions Limburg tritt die außergewöhnliche Handball-Fachfrau an diesem Sonntag (17.30 Uhr/EWS-Arena) in der EHF-Gruppenphase bei Bundesligist Frisch Auf Göppingen an. „Das wird ein schweres Spiel für uns, das Wichtigste für die jungen Männer ist, dass sie an Erfahrung gewinnen“, sagt die 44-Jährige. Wenn sie von ihrem Team spricht, dann redet sie häufig von den „jungen Männern“. Die trainiert sie seit 2014. Und in ihrer ersten Saison hat sie alles abgeräumt, was es abzuräumen gibt: Meisterschaft, Pokalsieg, Titel in der belgisch-niederländischen BeNe-Liga. Trotzdem bleibt sie eine Exotin auf der Trainerbank eines Männerteams. „Unglaublich, dass es keine Nachahmer gibt“, sagt Monique Tijsterman mit einem Schmunzeln. „Das ist einfach eine Männer-Welt.“
Den Sprung zu den Männern nicht bereut
Sie selbst hat nach erfolgreicher Arbeit als Trainerin von weiblichen Nachwuchsmannschaften und als Co-Trainerin des niederländischen Frauen-Nationalteams den Sprung zu den Männer gewagt – und nicht bereut. „Es macht riesig Spaß, und das Schöne ist, die Männer sind nicht so nachtragend, sie vergessen auch mal.“ Mit der Frage, ob sie sich in derselben Umkleidekabine wie ihre Mannschaft aufhält, geht sie locker um: „Zu den Ansprachen vor dem Spiel und in der Halbzeit natürlich. Danach warte ich, bis sich das Team umgezogen hat.“ Auf das Spiel in Göppingen freut sie sich riesig. „Wir wollen uns mindestens so gut präsentieren wie gegen Nantes“, sagt sie. Dieses erste Spiel der Gruppenphase ging 26:33 verloren.