Kapitän Christopher Tinti (weißes Trikot) und der SVK überwintern an der Tabellenspitze. Am 13. Januar 2018 geht’s weiter gegen die TGS Pforzheim. Foto: Peter Mann

Der SV Kornwestheim schlägt den HC Oppenweiler/Backnang mit 35:28 (18:16).

Kornwestheim - Die Drittliga-Handballer des SV Kornwestheim haben sich 14 Tage vor Heiligabend schon mal ein vorweihnachtliches Geschenk gemacht. Das Team von Trainer Alexander Schurr gewann das Derby gegen den HC Oppenweiler/Backnang am Sonntagabend mit 35:28. „Jetzt können wir erst mal ein bisschen durchschnaufen“, sagte ein zufriedener Coach, nachdem das Spiel lange Zeit Spitz auf Knopf gestanden hatte. „Oppenweiler hat uns das erwartet schwere Spiel geliefert und großen Kampf geboten“, meinte Schurr. Der Aufsteiger überwintert nach dem elften Saisonsieg als Tabellenführer.

Der SVK erspielte sich in der Osthalle schnell eine 3:0-Führung. Das Schurr-Team profitierte dabei von einer frühen Zwei-Minuten-Strafe gegen Philipp Schöbinger, der seinen Gegenspielern zweimal im Gesicht getroffen hatte. Außerdem waren die Gäste zu Beginn noch nicht richtig bei der Sache: Zwei leichte Ballverluste nutzten Peter Jungwirth und Marvin Flügel zu Toren über zwei Drittel des Feldes – die Backnanger hatten ihren Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler geopfert. HC-Trainer Matthias Heineke sah keinen guten Beginn seines Teams, das erst nach sechseinhalb Minuten seinen ersten Treffer erzielte. Der Coach nahm nach nicht einmal acht Minuten beim Stand von 6:1 für Kornwestheim seine erste Auszeit – und die half. Innerhalb von vier Minuten stellten die Backnanger den Anschluss wieder her (7:6), vor allem Philipp Schöbinger wurde immer wieder am Kreis freigespielt, sodass auch SVK-Coach Alexander Schurr kurze Zeit später erstmals die Grüne Karte zückte, um sich mit seinem Team zu besprechen. Anschließend ging es hin und her, ohne dass sich eine der Mannschaften absetzen konnte. Der SVK geriet zwar nie in Rückstand, führte aber auch bis zur 18. Minute mit nicht mehr als einem Tor. Tim Scholz und Hendrik Schoeneck brachten dann frischen Wind und sorgten mit für die 18:16-Halbzeitführung. Die beiden erzielten die letzten fünf Treffer für die Hausherren vor der Pause. „Sie haben das wirklich gut gemacht und uns da sehr geholfen“, lobte Alex Schurr. „Ansonsten war es eher eine durchschnittliche Leistung und sicherlich nicht unser bestes Spiel in dieser Saison.“ Er konnte sich auch wieder auf einen starken Rückhalt durch Felix Beutel, der allein im ersten Durchgang zehn Bälle parierte und am Ende 18 Paraden verzeichnete, verlassen.

Auch in die zweiten 30 Minuten startete der SVK besser: Fabian Kugel rückte für Adrian Awad auf Linksaußen und erzielte nach genialem Pass von Schoeneck das 20:16 per Tempogegenstoß, Marco Kolotuschkin erhöhte vom Kreis auf 21:16 (34.) – und der Gastgeber lag wieder mit fünf Toren vorne. Immer dann, wenn der Tabellenführer drohte davonzuziehen, war das Brüderpaar Florian (am Ende vier Tore) und Philipp Schöbinger (5) da, setzte wichtige Akzente und hielt so die Gäste im Spiel. Beim 22:21 (39.) war Backnang nur noch ein Tor hinten, doch der SVK gab die passende Antwort, wobei er erneut von seiner Überzahl profitierte. HC-Tormann Sven Grathwohl musste zwei Minuten auf die Bank. Peter Jungwirth, der sich am Sonntagabend von der Siebenmeterlinie schadlos hielt und alle seine sechs Versuche sicher verwandelte, erzielte das 25:21 (43.). „Peter hat wieder einmal eine sehr gute Partie gespielt“, sagte sein Trainer. Die dritte Zwei-Minuten-Strafe gegen Philipp Schöbinger (50.) war dann eine deutliche Schwächung für Backnang. In erneuter Überzahl fand Kapitän Christopher Tinti in der nachfolgenden Aktion auf Rechtsaußen Jungwirth, der wieder auf vier Tore Vorsprung erhöhte (29:25). Entschieden war die Partie aber noch nicht. Backnang kämpfte, am Ende gingen sie aber auch ein Stück weit zu aggressiv zu Werke. Florian Schöbinger sah nach einem Schlag gegen Marvin Flügel die Rote Karte und durfte, wie sein Bruder, nicht mehr mitwirken. „Letztlich war es halt ein bisschen zu viel Härte bei Oppenweiler“, meinte auch Alexander Schurr. „Ich bin froh, dass die Schiedsrichter das nach einer Weile auch konsequent bestraft haben . Natürlich haben wir davon ein Stück weit profitiert.“ Die Gäste bekamen insgesamt sechs Zwei-Minuten-Strafen aufgebrummt, der SVK nur zwei. Als Marvin Flügel gut drei Minuten vor Ende das 33:28 erzielte, war Saisonsieg Nummer 11 in trockenen Tüchern. SV Kornwestheim
Beutel, Schneider – Kolotuschkin (1 Tor), Wahl (2), Schaffert, Kugel (3), Tinti (3), Schoeneck (3), Steffens, Flügel (6), Jungwirth (12/6 Siebenmeter), Scholz (3) , Awad, Emrich (2)