Gegen Coburg gekämpft und doch verloren: die SVKler Julius Emrich (links), Marvin Flügel (am Ball) und Christopher Tinti (hinten). Foto: Peter Mann

Der SVK verliert in der ersten Runde des DHB-Pokals gegen die Oberfranken mit 27:35 (13:17).

Kornwestheim - Eine Außenseiterchance hatte sich Alexander Schurr schon ausgerechnet. Umso angefressener war der Trainer des SV Kornwestheim auch nach der Partie. „Wir haben uns abkochen lassen“, murrte er nach der 27:35 (13:17)-Niederlage in der ersten Runde des DHB-Pokals gegen den HSC 2000 Coburg. In der ersten Hälfte hatte sein amtierender Drittliga-Meister, bei dem mit Peter Jungwirth der Torschützenkönig der abgelaufenen Drittliga-Saison urlaubsbedingt fehlte, noch sein Möglichstes getan, um dem Zweitligisten Paroli zu bieten. In der zweiten Halbzeit kristallisierte sich dann jedoch die größere individuelle Klasse des Vorjahres-Vierten der 2. Bundesliga heraus, darüber hinaus ging auch das Torhüter-Duell klar an die Oberfranken, die jedoch am Ende gegen Gummersbach scheitern sollten.

In eigener Halle machte der SVK zu Beginn vieles richtig. Das musste auch Coburgs Trainer Jan Gorr eingestehen. „Kornwestheim ist mit Emotion und Leidenschaft gestartet und hat versucht, uns mit einer offensiven Deckung zu überraschen. Das war brandgefährlich.“ Allerdings fanden die Gäste häufig gute Lösungen. Zudem deutete sich schon früh an, dass HSC-Torhüter Jan Kulhanek einen Sahnetag erwischt hatte und jede Ungenauigkeit im SVK-Abschluss bestrafte.

Doch Alexander Schurr konnte sich nicht beklagen. Sein Team hielt gut mit und schob sich immer wieder auf zwei Tore Abstand heran. Julius Emrich traf zum 5:7 (13.), der starke Tim Scholz, für Jungwirth auf Rechtsaußen, erzielte das 8:10 (20.). Nur mussten die SVK-Akteure realisieren, dass ihnen nicht nur der Coburger Schlussmann Probleme bereiten würde. HSC-Rechtsaußen Florian Billek erzielte fünf seiner acht Tore in Hälfte 1 und trug so maßgeblich zum Halbzeitstand von 13:17 bei.

In der zweiten Halbzeit wurde der Klassenunterschied noch deutlicher. Zwar kam bei den Gastgebern Kreisläufer Julius Emrich ins Rollen, das reichte aber nicht. Zwischenzeitlich lag der SVK mit elf Toren hinten (21:32, 54. Minute). So musste Alexander Schurr einsehen: „Da hat man die Durchschlagskraft von Coburg gesehen. Solche Spieler haben wir einfach nicht.“ Am Ende hieß es 27:35. „Es war ein verdienter Coburger Sieg, auch in der Höhe. Das müssen wir so akzeptieren“, bilanzierte Schurr, dessen erklärtes Ziel es ist, in der kommenden Saison „attraktiven Handball zu spielen und die Osthalle voll zu bekommen“.

Sein Gegenüber Jan Gorr war froh, dass sein Team die erste Hürde gemeistert hatte. „Wir haben uns in der zweiten Hälfte gesteigert und das dann ganz ordentlich gemacht“, befand er. Wohlweislich hatte der HSC bereits die Übernachtung in einem Hotel im nahen Esslingen gebucht. SV Kornwestheim
Beutel (1. bis 30. Minute), Welz (31. bis 60. Minute) - Scholz (6/4), Großmann, Wahl (3/1), Reusch (1), Kugel (2), Tinti (1), Schoeneck (4), Steffens (1), Hiller, Emrich (7), Flügel (2)