Die letzte Mini-Chance kann Sebastian Heymann aus fast aussichtsloser Position nicht verwerten. Foto: Baumann/Julia Rahn

Frisch Auf Göppingen gibt bis zum Schluss alles, am Ende verliert der Handball-Bundesligist gegen den Champions-League-Sieger SC Magdeburg vor 4300 Zuschauern aber mit 26:27.

Als Sebastian Heymann mit der letzten Aktion des Spiels einen direkten Freiwurf aus 13 Metern, wie zu erwarten, nicht im Tor unterbrachte, war die Enttäuschung bei Frisch Auf Göppingen dennoch groß: Der Handball-Bundesligist hatte dem SC Magdeburg zwar einen leidenschaftlichen Kampf geliefert, aber am Ende eben doch mit 26:27 (12:13) verloren. „Leider haben wir uns nicht belohnt, der SCM war einen Tick cleverer und hat weniger Fehler gemacht als wir“, sagte Frisch-Auf-Keeper Bart Ravensbergen.

 

„Wir haben eine Top-Mannschaft ärgern können, gegen viele andere Gegner hätte es für uns mit dieser Leistung auch zu Punkten gereicht“, ergänzte Trainer Markus Baur, der aber auch kritisch anmerkte: „Die letzte Überzeugung, es gegen den SCM zu schaffen, hat gefehlt. Wir hätten früher energischer in die Zweikämpfe gehen müssen.“

Beide Mannschaften hatten auf jeweils einen wichtigen Spieler verzichten müssen: Göppingen auf Rückraumspieler David Schmidt (Fernsenprellung), die Magdeburger auf Kreisläufer Magnus Saugstrup (muskuläre Probleme).

Mit breiter Brust

Frisch Auf ging nach den beiden Auswärtssiegen beim SC DHfK Leipzig (35:33 in der Bundesliga) und beim TBV Lemgo Lippe (31:25 im DHB-Pokal) mit breiter Brust in das Spiel gegen den Champions-League-Sieger. Beim 7:5 (12.) für Göppingen reagierte SCM-Trainer Bennet Wiegert – und beorderte Nikola Portner für Sergey Hernandez zwischen die Pfosten. Der Schweizer Nationalkeeper zeigte bis zur Pause sechs Paraden (am Ende waren es 13) und trug ganz entscheidend zur Magdeburger 13:12-Halbzeitführung bei. Wobei auch Frisch-Auf-Torwart Bart Ravensbergen hinter einer beweglichen Abwehr ein guter Rückhalt war.

Nach dem Wechsel hatte Wiegert erneut ein glückliches Händchen. Er brachte im Rückraum Michael Damgaard – und damit viel Qualität ins Spiel. Der 33-jährige Däne (insgesamt sieben Tore) warf zwischen der 31. und 42. Minute fünf Treffer und avancierte zum Matchwinner. Der SCM zog in dieser Phase auf 21:17 davon. Der Favorit ging nun um einiges effizienter zur Sache. Frisch Auf leistete sich zwei, drei unvorbereitete Würfe, die leichte Beute für Portner wurden.

Nie hängen lassen

Dennoch gab das Baur-Team nie auf – auch nicht nach einem 20:25-Rückstand (52.). Zu mehr als dem 26:27-Anschlusstreffer durch Rechtsaußen Andreas Flodman 45 Sekunden vor Schluss reichte es nicht, obwohl nach einer Parade des eingewechselten Keepers Marin Sego noch die Mini-Chance durch Heymanns Freiwurf bestand.

„Wir wussten, dass es schwer wird, deshalb sind wir sehr zufrieden, Kompliment an die Göppinger, wie sie zurückkamen“, sagte Damgaard. „Frisch Auf hat das fantastisch gemacht und sich nie hängen lassen, wir sind super happy über den Sieg. Es wäre dramatisch gewesen, wenn wir bei diesem Spielverlauf etwas liegen gelassen hätten“, ergänzte SCM-Trainer Bennet Wiegert.

Weiter geht es für Frisch Auf am 15. Oktober (16.30 Uhr) mit dem Bundesligaspiel beim TBV Lemgo Lippe, für den SCM steht bereits am Donnerstag (20.45 Uhr) das Champions-League-Duell beim polnischen Topclub Wisla Plock an.

Torschützen

FAG Persson (6), Schiller (6/2 Siebenmeter), Flodman (3), Malus (3), Sarac (3), Kozina (2), Ellebaek (1), Poteko (1), Ravensbergen (1).

SCM Damgaard (7), Magnusson (5/3), Meister (4), Smarason (3), Claas (2), Mertens (2), O´Sullivan (2), Bergendahl (1), Weber (1).

Spielplan

Bundesliga
MT Melsungen – Frisch Auf 29:19, Frisch Auf – Rhein-Neckar Löwen 27:27, ThSV Eisenach – Frisch Auf 27:24, Frisch Auf – VfL Gummersbach 32:29, HSG Wetzlar – Frisch Auf 29:24, Frisch Auf – HSV Hamburg 27:32, SC DHfK Leipzig – Frisch Auf 33:35, Frisch Auf – SC Magdeburg 26:27, TBV Lemgo Lippe – Frisch Auf (Sonntag, 15. Oktober, 16.30 Uhr), Bergischer HC – Frisch Auf (Samstag, 21. Oktober, 19 Uhr), Frisch Auf – THW Kiel (Sonntag, 29. Oktober, 16.30 Uhr), TVB Stuttgart – Frisch Auf (Freitag, 10. November, 20 Uhr), Frisch Auf – TSV Hannover-Burgdorf (Freitag, 17. November, 19 Uhr), HC Erlangen – Frisch Auf (Freitag, 24. November, 20 Uhr), Frisch Auf – HBW Balingen-Weilstetten (Donnerstag, 30. November, 19 Uhr), Füchse Berlin – Frisch Auf (Sonntag, 10. Dezember, 18 Uhr).

DHB-Pokal
3. Runde: TBV Lemgo Lippe – Frisch Auf 25:31. Das Achtelfinale findet am 12./13. Dezember statt. Die Auslosung erfolgt am 9. Oktober in der Halbzeitpause des Bundesligaspiels ThSV Eisenach gegen Rhein-Neckar Löwen (Anwurf 19 Uhr). Losfee ist die Nationaltorhüterin Dinah Eckerle. Folgende Clubs sind noch im Rennen: Frisch Auf Göppingen, HSG Wetzlar, VfL Gummersbach, Füchse Berlin, Handball Sport Verein Hamburg, MT Melsungen, SC DHfK Leipzig, ThSV Eisenach, Bergischer HC, SG Flensburg-Handewitt, SC Magdeburg, Rhein-Neckar Löwen (alle Bundesliga), SG BBM Bietigheim, TuS N-Lübbecke, TuSEM Essen, VfL Eintracht Hagen (alle zweite Liga). (jüf)