Evgeni Prasolov vor gut zwölf Jahren im Trikot des TSV Schmiden. Foto: Maximilian Hamm

Evgeni Prasolov, 33, startet mit den Handballern des HC Oppenweiler/Backnang am Samstag in die Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga. Mit seinem Trainer Matthias Heineke, 39, hat er eine erfolgreiche Vergangenheit beim TSV Schmiden.

Oppenweiler/Backnang - Der feine Spielgestalter Matthias Heineke und der flinke Rückraumspieler Evgeni Prasolov prägten die Saison 2010/2011 bei den Handballern des TSV Schmiden. Es war eine der besten Runden in der Abteilungsgeschichte: Die Mannschaft um den Trainer Alexander Prasolov, Vater von Evgeni und auch von dessen jüngerem Bruder Alexej, der damals ebenfalls im TSV-Kader stand, beendete sie auf dem fünften Platz in der Baden-Württemberg-Oberliga. Deutlich vor dem TV Oppenweiler, der erst vier Jahre später mit der TSG Backnang fusionierte. Seitdem spielt die Vertretung des HC Oppenweiler/Backnang in der dritten Liga Süd, und seit 2016 gestaltet Matthias Heineke dort das Spiel – als Trainer. Als er zwei Jahre später auf der Suche nach einem Rückraumspieler war, dachte er umgehend an Evgeni Prasolov. Der war zwar nicht mehr ganz so flink wie zu seinen besten Zeiten, hatte aber wertvolle Eigenschaften: „Seine unfassbare Cleverness auf dem Feld zeichnet ihn aus. Er hat zwar nicht mehr so viel Kraft im Arm, nicht mehr die Sprungkraft wie mit 21, aber eine hohe Trefferquote. Er wirft mit dem Kopf“, sagt Matthias Heineke.

14 Teams kämpfen um zwei Plätze in der zweiten Bundesliga

Die Tore von Evgeni Prasolov, 33, würden Matthias Heineke, 39, auch in den nächsten Wochen ganz gut gefallen. Denn die Verantwortlichen des HC Oppenweiler/Backnang haben ihre Mannschaft zur Aufstiegsrunde in die zweite Bundesliga gemeldet. Insgesamt 14 Teams kämpfen zunächst in zwei Gruppen um zwei Plätze in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Die Mannschaft um Matthias Heineke, zu der auch die Ex-Schmidener Marcel Lenz, 31, und Felix Raff, 21, zählen, startet am Samstag, 20 Uhr, in der Gemeindehalle in Oppenweiler mit einem Heimspiel gegen die Gäste vom TSB Heilbronn-Horkheim. Es folgt am 17. April, 19.30 Uhr, das Auswärtsspiel bei der HSG Hanau. Außerdem spielt sie gegen den TV Willstätt (24. April, 20 Uhr), beim VfL Pfullingen (1. Mai, 20 Uhr), gegen die TuS Dansenberg (9. Mai, 17 Uhr) und bei der HSG Krefeld Niederrhein (13. Mai, 17 Uhr). Für die vier besten Teams jeder Gruppe geht es anschließend weiter. „Ich bin gespannt und freue mich auf die Runde“, sagt Evgeni Prasolov.

In seiner besten Schmidener Zeit erzeugte der heute 33-Jährige mit seinen schnellen Bewegungen bei seinen Gegenspielern regelmäßig Schwindelgefühle. Zur Saison 2004/2005 war er aus der eigenen Jugend zu den Männern des Vereins gekommen. Drei Jahre später hatten sich seine Fähigkeiten so herumgesprochen, dass er eine Chance beim Zweitligisten TV Bittenfeld bekam. Von dort kehrte er zum TSV Schmiden zurück (2009 bis 2011), ehe er  – nach dieser so erfolgreichen Saison mit Matthias Heineke – noch einmal weiter oben spielte. Zunächst beim TSB Horkheim (2011 bis 2016), danach bei der TSG Pforzheim (2016 bis 2018), jeweils in der dritten Liga.

Evgeni Prasolov ist fit und bereit für die Aufstiegsrunde

Anschließend folgte Evgeni Prasolov, der in Oeffingen wohnt, dem Ruf seines ehemaligen Spielpartners auf dem Feld und ging zum HC Oppenweiler/Backnang. Er kam nach einer schweren Schulterverletzung angeschlagen an, fand sich aber schnell ein. Bis ihn eine Knöchelverletzung im linken Fuß zu einer erneuten Pause zwang. Nun ist er aber wieder fit und bereit für die Aufstiegsrunde. „Das Alter bringt eben seine Wehwehchen mit“, sagt Evgeni Prasolov. Doch der Trainer Matthias Heineke baut auf seinen erfahrenen Rückraumspieler. „Er steht meist in der Startformation, das Team fühlt sich sicherer, wenn er auf dem Feld ist. Dank seines Engagements läuft unser Angriffsspiel flüssig“, sagt der Coach. Später kommt dann Timm Buck, 19, ins Spiel; einer dieser jungen Akteure, die Evgeni Prasolov in den vergangenen Monaten besser gemacht hat, wie Matthias Heineke sagt.

Die Aufstiegsspiele sind die letzten im Trikot des HC Oppenweiler/Backnang

Doch die Aufstiegsspiele werden zugleich die finalen Auftritte von Evgeni Prasolov im Trikot des HC Oppenweiler/Backnang sein. Nach dieser Saison möchte er sein sportliches Pensum reduzieren und seine Karriere unterklassig mit weniger Aufwand fortsetzen. Der 33-Jährige arbeitet bei einer Medienfirma und absolviert ein Fernstudium im Fach Psychologie. Außerdem strebt er die Trainerlizenz an. Doch zunächst hat er noch ein anderes Ziel: den Aufstieg in die zweite Bundesliga. An der seit Jahren funktionierenden Zusammenarbeit zwischen Matthias Heineke und Evgeni Prasolov sollte dieses Vorhaben jedenfalls nicht scheitern.