Tim Walter will mit dem HSV aufsteigen. Foto: dpa/Christian Charisius

Der Hamburger SV und Erstliga-Absteiger Schalke 04 treffen am Freitag im Zweitliga-Auftaktspiel aufeinander und wollen beide ein Zeichen setzen.

Die Kampfansage im königsblauen Trainingsanzug kam Thomas Reis unmissverständlich, aber auch sportlich-fair, über die Lippen. „Wir wollen definitiv einen der ersten beiden Plätze belegen, mein Anspruch ist der Aufstieg“, sagte der Trainer von Schalke 04. Und da kommt dem 49-Jährigen das Zweitliga-Eröffnungsspiel am Freitag (20.30 Uhr/Sat1 und Sky) beim Hamburger SV als Nagelprobe wie gerufen.

Und sein Hamburger Kollege Tim Walter legte beim Ballyhoo vor dem Saisonstart verbal noch eine Schippe drauf: „Diese Liga ist sehr sexy und attraktiv. Und wir sind von uns überzeugt und wollen Erfolge und gute Ergebnisse.“

Was gar nicht so einfach wird gegen den selbstbewussten Bundesliga-Absteiger. Denn dem 47-Jährigen fehlt beim Auftakt verletzungsbedingt eine komplette Viererkette, auch Schlüsselspieler Ludovit Reis (Kapselverletzung in der Schulter) fällt aus.    

S04 holt Timo Baumgartl

Beim Gastspiel der Königsblauen im seit zwei Wochen mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion könnte Timo Baumgartl hingegen schon eine wichtige Rolle bei den Schalkern spielen. Der Wechsel des bundesliga-erfahrenen Innenverteidigers vom PSV Eindhoven nach Gelsenkirchen ging am Mittwoch über die Bühne. Reis ist von dem Abwehrspieler überzeugt: „Ein Leader-Typ, der jungen Spielern helfen kann.“

Königstransfer der Hanseaten ist bislang Immanuel Pherai. Der für 750.000 Euro vom Ligarivalen Eintracht Braunschweig verpflichtete Mittelfeldspieler soll noch mehr Tempo und Spielwitz in die Mannschaft der Norddeutschen bringen, die den nun bereits sechsten Anlauf zur Rückkehr in die Erstklassigkeit nimmt.

Zweimal war Walter am Verpassen des Aufstiegs beteiligt, taktische Dickköpfigkeit und mangelnde Flexibilität bei der Spielstrategie des HSV wurde dem Fußballlehrer danach immer wieder vorgeworfen. Einwände, die er nach wie vor nicht gelten lässt.

„Es wird mächtig knistern“

„Ich bin wirklich keiner, der stur ist. Sondern ich bin offen dafür, jeden Tag zu lernen“, beteuerte Walter. Und er freue sich, dass es endlich losgeht. Vielleicht auch, um seine Lernfähigkeit unter Beweis stellen zu können.

Solange wie sein Kollege will Reis auf keinen Fall auf die Bundesliga-Rückkehr warten: „Wir haben einen großen Namen, dem wollen wir gerecht werden. Und zum Glück haben wir Spieler, die wissen, wo das Tor steht.“ Gemeint ist natürlich in erster Linie der neue Kapitän Simon Terodde, der dieses Amt von Danny Latza übernahm.

Der 35-Jährige freut sich auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub und eine „wahnsinnig coole Begegnung“, will das Prestigeduell aber auch nicht künstlich überhöhen: „Es wird mächtig knistern in diesem Spiel, aber es wird sich nicht die Meisterschaft entscheiden“, sagte Terodde im kicker-Interview.