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Die Häussler-Gruppe streitet dennoch heftig mit dem VfB Stuttgart um Mietminderung.

Stuttgart - Im Nachbarschaftsstreit mit der Stadion GmbH wehrt sich die Häussler-Gruppe. Man wolle den Umbau der Mercedes-Benz-Arena nicht verzögern, heißt es in einer Erklärung. Gleichzeitig behält man sich aber einen Antrag bei Gericht auf eine einstweilige Verfügung vor - und greift den VfB Stuttgart an.

Voraussichtlich am 28. April wird das Landgericht über die Klage der 16. Bau- und Bodengesellschaft der Stuttgarter Häussler-Gruppe und der Waiblinger Stihl-Gruppe gegen die Stadion Neckarpark GmbH entscheiden. Rudi Häussler, Miteigentümer des Carl-Benz-Centers, das neben dem Stadion liegt, befürchtet, dass während des Umbaus der Cannstatter Kurve wegen Baulärms erhebliche Mietminderungen auf seine Gesellschaft zukommen. Deshalb soll die Stadion GmbH eine Bürgschaft über zwei Millionen Euro zusichern.

In einer sechsseitigen Erklärung wehrt sich Häussler jetzt gegen Vorwürfe, er wolle den Stadionumbau verhindern: "Wenn die Beklagte den Prozess nicht selbst verzögern will, ist Wochen vor Beginn der Abrissarbeiten eine Klärung möglich." Die Klage habe zudem keine aufschiebende Wirkung. Der Baubeginn könnte nur behindert werden, falls man eine einstweilige Verfügung beantrage. Das sei nicht passiert. Jedoch folgt die Drohung prompt: "Die Klägerin behält sich einen solchen Antrag allerdings vor."

Schwere Geschütze fährt Häussler gegen den VfB Stuttgart auf. Der ist sowohl als Mieter im Carl-Benz-Center vertreten als auch in der Stadion GmbH. "Sogar der VfB ist wegen Baulärms nicht bereit, die volle Miete weiterzuzahlen", schreibt Häussler. Dem widerspricht VfB-Sprecher Oliver Schraft: "Wir haben bisher noch keinen Euro Mietminderung verlangt." Man habe das auch nicht vor.