Autos werden mehr und mehr zu rollenden, vernetzten Computern – und sind dadurch ein Angriffsziel für Hacker. Foto: dpa

Die Autohersteller müssen künftig auch zu Softwarefirmen werden. Nur so können sie den Hackern Paroli bieten, meint Daniel Gräfe.

Stuttgart - Stauassistenten, Einparkhilfen, Infotainmentsysteme: Autos werden immer intelligenter und sind über das Internet verbunden. Das vernetzte Fahren ist ein Milliardenmarkt, das eine bequemere, individuellere und möglichst sichere Reise verspricht. In einigen Jahren könnte das autonome Fahren stehen, bei dem der Fahrzeuglenker sich kaum um das Geschehen auf der Fahrbahn kümmern muss. Aber nur, wenn die Fahrzeuge tatsächlich sicher sind. Wer möchte sich schon auf eine Reise begeben, wenn auf dem Bildschirm statt Radioprogrammen und Navigation eine Anzeige erscheint, dass Daten verschlüsselt wurden und nur gegen Lösegeld freigegeben werden? Angriffe mit solcher Erpressersoftware erwarten Sicherheitsexperten für die kommenden Jahre. Je mehr vernetzte Wagen zugelassen werden, desto lukrativer wird der Markt für Hacker.

Schon in den vergangenen Jahren wurden Sicherheitslücken bekannt. Deshalb steht und fällt der Erfolg mit der Sicherheit, die Hersteller und Zulieferer bieten. Der Aufwand ist immens. Wichtige Updates müssen täglich aufgespielt und Hardware-Bausteine ausgetauscht werden können. Die Unternehmen müssen das Internetzeitalter, in dem sich die Hacker bereits befinden, erst noch erreichen. Sie müssen auch zu Softwarefirmen werden. Für die Branche ist das eine Zeitenwende.