David Ayer sieht sich selbst als "Außenseiter" in Hollywood. Foto: CarlaVanWagoner/Shutterstock.com

Filmemacher David Ayer kann auf eine lange und erfolgreiche Hollywood-Karriere zurückblicken. Um seinen Beitrag zum "Fast & Furious"-Franchise fühlt er sich dennoch gebracht.

"Suicide Squad"-Macher David Ayer (55) schrieb als einer von mehreren Autoren am Drehbuch zum ersten "Fast & Furious"-Film mit. Doch für seinen Beitrag zu einer der erfolgreichsten und finanziell profitabelsten Filmreihen der Gegenwart hat der Drehbuchautor und Regisseur nach eigener Einschätzung "nichts vorzuweisen". "Das größte Franchise in Hollywood, und ich habe nichts davon. Ich habe dafür nichts vorzuweisen, nichts, wegen der Art und Weise, wie das Geschäft funktioniert", sagte er in einer neuen Folge des "Real Ones"-Podcasts von Schauspieler Jon Bernthal (46).

David Ayers Änderungen am "The Fast and the Furious"-Drehbuch

Ayer behauptet in dem Gespräch, eine Reihe von entscheidenden Änderungen und Verbesserungen am zuvor von Gary Scott Thompson (63) und Erik Bergquist verfassten Skript zum späteren "The Fast and the Furious" aus dem Jahr 2001 vorgenommen zu haben. "Als ich das Drehbuch bekam, spielte es in New York, alles drehte sich um italienische Kids", bemerkte er.

Den Schauplatz des ersten "Fast & Furious"-Films will er in der Folge nach Los Angeles verlegt haben, und zudem für deutlich mehr Realismus gesorgt haben. Die Charaktere habe er in seiner Überarbeitung des Drehbuchs aussehen lassen wie die Leute, "die ich in L.A. kenne". Auch sei Ayer zu Recherche-Zwecken tief in die Kultur der illegalen Straßenrennen eingetaucht, die gerade für die ersten Filme des Franchises so entscheidend ist.

"Ich ging in eine Werkstatt im Valley und traf mich mit den ersten Typen, die mit Einspritzung für das Benzin und solchen Dingen arbeiteten [...]. Da dachte ich mir: 'Ja, verdammt, das werde ich in den Film packen'."

Wird David Ayers Beitrag zum "Fast & Furious"-Franchise nicht gewürdigt?

Tatsächlich nennt der Drehbuchautor des ikonischen Cop-Thrillers "Training Day" (2001) hier wesentliche Elemente des allerersten "Fast & Furious"-Teils. Ein wenig unklar bleibt in dem Podcast-Gespräch mit Jon Bernthal jedoch, in welcher Weise genau sich Ayer nicht gewürdigt fühlt.

Schließlich wird der Filmemacher als einer der offiziellen Co-Drehbuchautoren von "The Fast and the Furious" aufgeführt. Auch wird erwartet, dass ein neu zu einem Projekt kommender Schreiberling wesentliche Verbesserungen am bestehenden Material vornimmt.

Ayers Einschätzung nach sei er jedoch in der öffentlichen Wahrnehmung von namentlich nicht genannten, mächtigen Personen in Hollywood um seinen so entscheidenden Beitrag zur Filmreihe gebracht worden. Sich selbst bezeichnet Ayer in dem Gespräch als "Außenseiter" innerhalb der Traumfabrik, der nicht zu wichtigen Events wie Partys oder Abendessen gehen würde.

Hollywood-Insider, die dies im Gegensatz zu ihm tun würden, hätten seiner Meinung nach "das Narrativ gekapert", und ihn um seinen Beitrag zu "The Fast and the Furious" gebracht, während er als "düsterer, kreativer Typ" gelten würde, vor dem man sich in Acht nehmen müsse.