Folienkartoffeln sind eine beliebte Grillbeilage - ob die Alufolie nun mit der glänzenden oder der matten Seite nach oben kommt, hat auf den Geschmack keinen Einfluss. Foto: Fotolia

Rund 400 000 Tonnen Aluminium werden pro Jahr zu Folie und ähnlichem verarbeitet. Vor allem beim Grillen ist das nützlich. Ob die glänzende oder die matte Seite nach außen kommt, hängt davon ab, was man mit der Alufolie erreichen will.

Ob Käse, Kartoffeln oder Fisch – beim Grillen macht Alufolie das Leben einfach. Und nicht nur da. In Deutschland werden rund 400 000 Tonnen Aluminium pro Jahr zu Folie und Joghurtdeckeln verarbeitet. Eine Frage stellt sich bei jedem Griff nach der silbernen Rolle: Wird das Essen besser mit der glänzenden oder der matten Seite eingewickelt?

Dass Alufolie überhaupt zwei unterschiedliche Seiten hat, liegt an der Produktionsweise. Das reine Aluminium wird mit Hilfe riesiger Walzen plattgerollt. Damit die Folie besonders dünn wird (zwischen 0,01 und 0,015 Millimeter) und um Zeit zu sparen, werden im letzten Walzgang zwei Folien übereinander gelegt. Von jeder Lage kommt dadurch nur eine Seite mit den glatt polierten Walzen in Berührung und wird glänzend. Die Innenseiten berühren sich gegenseitig und bleiben matt.

Die Folge sind tatsächlich unterschiedliche physikalische Eigenschaften. Theoretisch! Denn Licht und Wärme werden auf glänzenden Oberflächen stärker reflektiert, matte Flächen hingegen absorbieren die Energie.

So verwenden Sie Alufolie richtig

Wer es ganz genau nimmt, packt also Speisen, die er warm halten will, mit der glänzenden Seite nach innen ein. So wird die Hitze an der Folie zurückgeworfen. Soll etwas kühl gehalten werden, kommt die matte Oberfläche nach innen. Dadurch dringt weniger Wärme von außen ein.

Wer sein Schnitzel versehentlich mit der matten Seite nach innen einschlägt, kann es allerdings getrost dabei belassen. Die beschriebene Reflexion spielt erst bei hohen Temperaturen eine Rolle – so ab 500 Grad Celsius. Da ist das Schnitzel schon verbrannt.

Ist Alufolie giftig?

Bei direktem Kontakt mit Aluminium können Aluminiumionen von der Alufolie auf die darin verpackten Speisen übergehen. Diese gelangen wiederum über den Verdauungstrakt in unser Blutsystem. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat nach einer Bewertung der Aluminiumaufnahme unter der europäischen Bevölkerung eine tolerierbare wöchentliche Aufnahme von 1 Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt.

Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass wir Europäer im Schnitt zwischen 0,2 und 1,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen. Neben Lebensmitteln nehmen wir Aluminium auch über Geschirr, Kosmetika oder Arzneimittel auf, obwohl es nicht ungefährlich ist. Aluminium kann das Nervensystem und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Hinzu kommen die giftigen Abfallstoffe, die bei der Herstellung entstehen.

So vermeiden Sie die übermäßige Aufnahme

Da die Aluminiumbelastung teilweise bereits durch die von uns verzehrten Lebensmittel überschritten wird, sollte nach Möglichkeit auf eine zusätzliche Aufnahme verzichtet werden. Vermeiden Sie daher aluminiumbeschichtete Gebrauchsgegenstände wie Grillschalen, Alufolie oder Menüschalen. Kommen Sie doch zum Einsatz, achten Sie darauf, keine sauren oder salzhaltigen Lebensmittel darin aufzubewahren, da diese das Aluminium lösen können. Weiterhin können Sie Schüsseln mit Tellern abdecken, wiederverwendbare Brotboxen benutzen und Kartoffeln offen auf dem Blech backen.

Alufolie im Backofen

Wie oben bereits beschrieben, sollten Sie keine salz- oder säurehaltigen Lebensmittel in die Alufolie wickeln. Ansonsten ist die Nutzung im Backofen kein Problem, da sie mit den üblichen Temperaturen gut klarkommt. Anders sieht es bei der Mikrowelle aus.

Alufolie in der Mikrowelle

Auf keinen Fall sollten Sie Alufolie in der Mikrowelle verwenden. Das liegt daran, dass sie so dünn ist. Während ein solides Stück Metall die Wellen reflektiert, erhitzt sich die dünne Alufolie in Sekundenschnelle. Strom fließt durch sie hindurch und kann zu gefährlichem Funkenflug führen. Im besten Fall schmilzt sie einfach nur, im schlimmsten Fall entstehen giftige Dämpfe und die Mikrowelle geht kaputt. Abhängig vom Inhalt kann sogar ein Feuer ausbrechen.

In welchen Müll gehört die Alufolie?

Normalerweise gehört die Alufolie in den Restabfall. Allerdings kann sie auch im gelben Sack entsorgt werden. Manche Gemeinden wollen nur saubere Alufolie in der gelben Tonne. Es lohnt sich daher immer ein Blick auf die Webseite des örtlichen Abfallwirtschaftsbetriebes.