Die ersten Kranelemente werden montiert. Foto: Gottfried Stoppel/Gottfried Stoppel

Der Aufbau eines Mega-Krans soll bei dem seit Jahren unvollendeten Fellbacher Wohnturm den Endspurt für die Fertigstellung einläuten.

Mit der Anlieferung von Elementen für den benötigten 120-Meter-Kran wird am Schwabenlandtower in Fellbach offenbar doch ein neues Kapitel eingeläutet. Sechs Jahre nach der Insolvenz der ursprünglichen Tower-Planer scheinen die durch mehrere Besitzerwechsel allenfalls auf Sparflamme laufenden Arbeiten an der Rohbau-Ruine endlich weiterzugehen. Auf der Baustelle liegen mehrere Teilstücke des geplanten Mega-Krans bereit, die Friedrich-List-Straße ist wegen der Arbeiten für den Durchgangsverkehr gesperrt worden.

Auch eine Spur der Schorndorfer Straße wird für den Aufbau gebraucht

Mit ein Grund ist nach Informationen unserer Redaktion, dass für die Montage der einzelnen Elemente eine freie Fläche von mindestens 100 Meter Länge benötigt wird. Aufgebaut wird der Kran offenbar von einer Spezialfirma aus Friedrichsthal im Saarland. Erwartet wird, dass der den Tower um gut 13 Meter überragende Hebe-Helfer an diesem Donnerstag aufgerichtet wird. Im Einsatz wird deshalb auch ein Großkran der Firma Wiesbauer sein, für den Aufbau ist offenbar auch eine Teilsperrung der an der Baustelle vorbeiführenden Schorndorfer Straße nötig.

Benötigt wird der Mega-Kran, um die mehrfach verschobene Beplankung des 107 Meter hohen Wohnturms mit Aluminium-Elementen für die Fassade zu vollenden. Ein erster Termin für diese Arbeiten war einst für September 2020 vorgesehen gewesen, die gesetzten Zeitpläne ließ die bekanntlich in schweren finanziellen Turbulenzen steckende Berliner Adler-Group aber immer wieder verstreichen. Die Fellbacher Oberbürgermeisterin Gabriele Zull hat deshalb in einer Reaktion am Dienstag ausdrücklich begrüßt, dass es mit dem Aufbau des Krans „endlich ein deutlich sichtbares Zeichen gibt, dass es beim Schwabenlandtower weitergeht“.

Die Adler Group sieht die Fertigstellung im zweiten Quartal 2024

Hintergrund der Freude ist, dass sich auch im Fellbacher Rathaus in den vergangenen die Sorge vergrößert hat, ob das Hochhaus jemals fertiggestellt wird. Im April hatten zwei Manager des Immobilienkonzerns bei einem Auftritt im Gemeinderat schließlich noch hoch und heilig versichert, dass es auf der Tower-Baustelle endlich in den Endspurt gehe. Der Konzern halte trotz aller Finanzprobleme am Wohnturm-Projekt fest und habe für die Fertigstellung der 190 geplanten Appartements am Stadtrand aktuell bereits Aufträge im Volumen von über 20 Millionen Euro vergeben worden. Mit dem Invest in Lüftung, Sanitär und Elektro sei garantiert, dass die ersten Bewohner im zweiten Quartal 2024 in den Tower einziehen könnten. Der für den Juni versprochene Kran kommt jetzt erneut verspätet. Aber offenbar kommt er.