Bei dichtem Nebel kämpften die Feuerwehrleute noch am Morgen gegen die Flammen. Foto: Klormann

Etliche Kräfte der Feuerwehr, der Polizei und des Deutschen Roten Kreuzes sind in der Nacht zum Sonntag auf den Calwer Wimberg ausgerückt. Ein Haus in der Altburger Steige brannte lichterloh. Besondere Probleme machte dabei nicht zuletzt der Nebel.

Beißender Rauchgeruch liegt in der Luft, ist in ganz Wimberg, einem Stadtteil Calws, zu riechen am Sonntagmorgen.

Der dichte Nebel, der die Sicht auf nur wenige Meter begrenzt, mischt sich mit den Rauchschwaden, die sich vom Großbrand des Hauses mit der Adresse Altburger Steige 14 ausbreiten.

Weiträumig abgesperrt

Rundherum, bis zum Kreisverkehr in Richtung Altburg, ist laut Schwarzwälder Bote alles weiträumig abgesperrt.

Bereits um 2.48 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, berichtet Calws Stadtbrandmeister Marcus Frank im Gespräch am Morgen vor Ort.

Die Erstmeldung lautete: Großbrand, Gebäude steht in Flammen, ein Mensch ist noch im Gebäude.

„Von Keller bis First“, sagt Frank, brannte das Haus bereits auf der zum Tal gelegenen Seite, als die ersten Feuerwehrleute eintrafen. Es sei aber niemand mehr drin gewesen. Schnell breiteten sich die Flammen über das gesamte Gebäude aus. Ausgebrochen sei das Feuer im Keller, erklärt Frank. Dort lagerten erschwerend zwei Gasflaschen, deren Inhalt ausströmte.

Höchste Alarmierungsstufe ausgerufen

Ein so großes Feuer, dass die ersten Kräfte vor Ort die Alarmierungsstufe auf „Brand vier“ erhöhten – die höchste, die sich ausrufen lässt.

Bis zu dieser Stufe gebe es festgelegte Abläufe, etwa hinsichtlich der Frage, wie viele Fahrzeuge und Feuerwehrleute alarmiert werden. Alles, was dann noch zusätzlich gebraucht werde, könne „händisch“ hinzugerufen werden, führt der Stadtbrandmeister aus.

Gegen 8 Uhr waren die Flammen indes – auch nach fünf Stunden Einsatz – noch immer nicht gelöscht. Das Wasser, dass verwendet wurde, sei zwischenzeitlich teils schon wieder verdampft. „Wir fangen schon wieder bei Null an“, sagt Frank. Daher ging die Feuerwehr irgendwann dazu über, Schaum zu verwenden.

Generell sei die Wasserversorgung an ihre Grenzen gekommen. Die Löschwasserversorgung in diesem Bereich reiche für einen Standardbrand – „und das haben wir hier nicht“, stellt der Stadtbrandmeister klar. Eine Entnahmestelle in der Waldsiedlung musste daher zusätzlich angezapft werden.

Gleichzeitig wurde die Stromversorgung entlang der Otto-Göhner-Straße einseitig vom Netz genommen. Außerdem musste die Feuerwehr Bäume und Sträucher rund um das Gebäude absägen.

89 Kräfte der Feuerwehr im Einsatz

89 Kräfte der Feuerwehr waren gegen 8 Uhr morgens mit 19 Fahrzeugen im Einsatz, zwölf weitere in Bereitschaft im Calwer Feuerwehrhaus – für den Fall, dass noch woanders etwas geschehen sollte. Zu diesem Zeitpunkt seien teilweise bereits Feuerwehrleute in einem rollierenden System abgelöst worden.

Hinzu kamen etwa zehn Polizisten, Fachberater des THW, der Wasser- und Stromversorgung sowie 20 Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vom Ortsverein Calw mit vier Fahrzeugen.

DRK kümmert sich um Versorgung

Das DRK kümmerte sich unter anderem um die Versorgung der zwei Leichtverletzten, die mit ihrem Hund im Gebäude waren, und um die Feuerwehrleute, berichtet Carmen Blaich, Bereitschaftsleiterin des DRK-Ortsvereins Calw.

Die Brandbekämpfer seien mit Getränken und Verpflegung versorgt worden. Im Bedarfsfall würde sich das DRK auch um etwaige Verletzungen der Feuerwehrleute kümmern; dies sei bis zum Morgen aber zum Glück noch nicht nötig gewesen, erklärt Blaich.

Calws Oberbürgermeister Florian Kling kümmerte sich um eine anderweitige Unterbringung der Bewohner.

Nebel macht Probleme

Die Hauptstraße blieb vorerst gesperrt, die Strecken am Stadion vorbei und Richtung Alzenberg waren aber frei. Frank rechnete um kurz vor 7.30 Uhr noch mit mindestens drei Stunden, die der Einsatz andauern werde.

Besondere Probleme machte indes der Nebel. Denn die Wetterlage drücke den Rauch nach unten, berichtet der Stadtbrandmeister. Fahrzeuge mit Lautsprechern sollten daher die Anwohner der näheren Umgebung mit Durchsagen warnen, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten.

Diese Meldung war auch am Morgen über die Warn-App Nina verbreitet worden.