Der TV Großbottwar holt gegen den Lokalrivalen SG BBM Bietigheim II ein 26:26 (12:14).
Großbottwar - Wir erinnern uns: Mit neun Toren lagen die Drittliga-Handballerinnen des TV Großbottwar im Hinspiel beim Lokalrivalen, die SG BBM Bietigheim II im November bereits zurück, bevor sie eine fulminante Aufholjagd starteten, um am Ende doch noch ganz knapp den Kürzeren zu ziehen. Am vergangenen Samstag waren es nun die Bietigheimer Gäste, die eine Halbzeit über die Verfolgerrolle einnahmen.
Ganze 14 Minuten lang wollte dem Tabellensiebten gegen die abstiegsbedrohten Störche nämlich kein Tor gelingen, bevor ausgerechnet Ex-TVG-Spielerin Jasmina Vrgovcevic den Ball zum ersten Mal im TVG-Kasten unterbrachte. Obwohl auch die TVG-Damen fehlerreich starteten, hatten sie sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf 6:0 abgesetzt. Während sich die Gäste minutenlang vollständig von der Rolle präsentierten, hatte TVG-Keeperin Nicole Harjung einen Sahnetag erwischt und vereitelte alle halbwegs brauchbaren Würfe.
Erst Mitte der ersten Halbzeit platzte bei der SG langsam der Knoten. „In den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit hat mir unsere Abwehr auch nicht mehr so gut gefallen“, monierte TVG-Trainerin Kornelia Baboi und ergänzte: „Und auch im Angriff haben wir dann nicht mehr die nötige Geduld aufgebracht, um unsere Angriffe sauber auszuspielen.“ Weil die Großbottwarer Defensive zu wackeln begann und gleichzeitig die Einwechslung von Lena Vogt – einer weiteren ehemaligenTVG-Spielerin – auf Seiten der Bieitgheimerinnen für deutlich mehr Schwung sorgte, kamen die Gäste heran. In der 21. Minute gelang Vrgovcevic der Anschlusstreffer zum 8:7, zwei Minuten später sorgte Lena Vogt per Tempogegenstoß für den 9:9-Ausgleich. Die Störche hielten nach Kräften dagegen – vor allem Denise Geier zeigte sich aus dem linken Rückraum treffsicher und erzielte fünf ihrer insgesamt sechs Treffer in Halbzeit eins. Aber das änderte nichts daran, dass die SG 30 Sekunden vor der Pause zum ersten Mal in Führung ging und fast mit der Sirene noch einen zum 12:14-Halbzeitstand drauflegte.
In der zweiten Hälfte liefen nun die Störche immer wieder einem Rückstand hinterher. Dreimal – beim 14:14 (33.), beim 17:17 (39.) und beim 18:18 (41.) gelang noch der Ausgleich – dann hielt die SG die Störche bis zur Schlussminute auf Distanz. Weil sich die Bietigheimerinnen aber nie mit mehr als drei Toren absetzen konnten, verlor der TVG auch nie komplett den Faden. Trotzdem gibt Kornelia Baboi zu: „Dem Spielverlauf zufolge waren wir schon auf der Verliererstraße.“ Umso mehr freute sie sich darüber, dass aus dem 24:26 (57.) noch ein 26:26-Unentschieden wurde. Erst sorgte TVG-Neuzugang Erna Kozar-Topalovic in ihrem ersten Heimspiel für die Störche per Abstauber für den 25:26-Anschlusstreffer, dann war es kurioserweise genau ihre Zeitstrafe, die sich als glücklich erwies. Sie ermöglichte nämlich ihrer Kreisläuferkollegin Jennifer Rapp genau zwei Minuten später einen Schnellstart zum Konter direkt von der Bank aus, der dem TVG nicht nur den Ausgleichstreffer, sondern auch den damit verbundenen wichtigen Punkt im Abstiegskampf bescherte.
TV Großbottwar:
Harjung, A. Ziegler – Kozar-Topalovic (2), Asmuth (3/3), Rapp (2), T. Müller (1), Spieth (1), Jüttner, F. Ziegler (2), Geier (6), Benz (3), Klenk (4), S. Müller, Belz (2).