Torjägerin Denise Geier (links) und Rechtsaußen Anna Asmuth werden nächste Saison für den TV Möglingen spielen. Foto: Archiv (avanti)

Die Drittliga-Handballerinnen des TV Großbottwar verlieren Top-Torjägerin und Rechtsaußen.

Großbotwar - Die Drittliga-Handballerinnen des TV Großbottwar und speziell die Macher im Hintergrund sind derzeit nicht zu beneiden: Die Mannschaft steckt mitten im Abstiegskampf, beide Torhüterinnen wollen zum Saisonende aufhören und die Nachfolge der nach dieser Spielzeit scheidenden Trainerin Kornelia Baboi steht auch noch nicht fest. Doch nun kommt der bislang schwerste Schlag, quasi der Super-GAU: Denise Geier, erfolgreichste TVG-Torschützin der vergangenen Jahre wechselt zur nächsten Saison zum Lokalrivalen TV Möglingen. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, geht Linkshänderin Anna Asmuth gleich mit.

„Wir haben uns aber nicht abgesprochen. Die Möglinger haben uns unabhängig voneinander gefragt. Wir haben natürlich auch über das Thema geredet. Aber die Entscheidung hat jeder für sich getroffen. Wobei es natürlich schon ganz nett ist, da Anna zudem meine Aufwärmpartnerin ist“, erklärt Geier. Die Entscheidung sei ihr nicht leicht gefallen: „Ich fühle mich nach wie vor wohl beim TVG. Aber ich bin an einem Punkt, an dem ich einfach eine neue Herausforderung suche. Die Möglinger haben jetzt das vierte Jahr in Folge bei mir angefragt – ich glaube, die waren selbst ganz überrascht, dass ich diesmal zugesagt habe.“ Dass sie zu vielen TVM-Spielerinnen seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis habe, werde die Eingewöhnung zudem leichter machen, hofft Geier.

Anna Asmuth wollte eigentlich nach der Saison ganz aufhören. „Doch dann hat mich Möglingens Trainer Patrice Payer kontaktiert und quasi zum Weitermachen überredet“, erzählt die 20-Jährige. Ähnlich wie Denise Geier betont Anna Asmuth, dass es „keine Entscheidung gegen Großbottwar gewesen“ sei. Wobei zumindest Geier aber auch einräumt, dass die unsichere Situation in Großbottwar zu ihrer Entscheidung beigetragen habe: „Es gibt noch keinen neuen Trainer, keine neuen Torhüter, keine Verstärkung für den Rückraum, das Budget ist nicht das größte, und wir haben fast schon März. Mir war einfach das Risiko zu groß, dass ich im April dastehe und sehe, dass wir nicht mehr wettbewerbsfähig sind“, erklärt die 25-Jährige. Ein Wechsel in die Zweite Liga kam für sie übrigens nicht in Frage: „Es gab zwar auch dieses Jahr eine Anfrage – aber Sachsen Zwickau war mir dann doch zu weit“, sagt sie schmunzelnd. „Wenn, dann hätte ich diesen Schritt vor zwei Jahren machen müssen, als ich ein Angebot aus Neckarsulm hatte. Aber wer weiß, wie das dann nach meiner Schulter-Operation gelaufen wäre. Ich denke nicht, dass es ein Fehler war, dass ich damals in Großbottwar geblieben bin. Ich bereue es jedenfalls nicht.“

Nun aber wird sie den TVG verlassen. „Wir waren zwar darauf vorbereitet, aber der Weggang vor allem von Denise, aber auch der von Anna, ist natürlich ein Schock“, räumt Teammanager Günter Müller ein. Die Suche nach neuen Spielerinnen wird nun natürlich noch schwieriger. „Wir wissen noch nicht, wie es weitergeht, es ist derzeit alles im Fluss“, gibt Müller zu. Immerhin kommen für den Rest der Saison zwei kurzfristige Verstärkungen: Tanja Brunn (Neckarsulmer Sport-Union) ist ab sofort mit einem Zweitspielrecht einsatzbereit, ab Mitte März darf auch Erna Kozar-Topalovic (kommt von der SG H2Ku Herrenberg II) mitwirken. Wie es aber nach dem Saisonende mit den Drittliga-Handballerinnen des TV Großbottwar weitergeht, das steht derzeit in den Sternen.