Gleich mehrfach hat Keeper Kevin Broll die SG Sonnenhof Großaspach mit starken Paraden Foto: avanti

Der Torhüter von Drittligist SG Sonnenhof Großaspach ist beim 0:0 gegen Cottbus der überragende Akteur seiner Mannschaft.

Großaspach - Es fällt ja oft schwer, einzelne Spieler bei einer Mannschaft herauszuheben. Bei der Partie von Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach gegen den FC Energie Cottbus hingegen war es aus Sicht der Gastgeber einfach: Torhüter Kevin Broll war der überragende Mann seines Teams und hielt das am Ende glückliche 0:0 mit einer ganzen Reihe von starken Paraden fest. „Wir haben ihn heute häufiger gebraucht, als wir uns das gewünscht hätten. Eigentlich hatten wir heute keinen Punkt verdient“, war sich auch Trainer Florian Schnorrenberg bewusst, bei wem er sich in erster Linie zu bedanken hatte, dass man immerhin einen Zähler im Fautenhau behalten konnte.

Die Cottbusser, die in den ersten vier Spielen seit der Winterpause noch keinen Punkt geholt hatten und als Tabellenvorletzter angereist waren, machten von Beginn an Druck, wirkten immer einen Tick spritziger und ein bis zwei Schritte schneller als die Aspacher. Dennoch hatten die Platzherren die erste dicke Chance: Nach einem Freistoß von Zlatko Janjic von der halbrechten Seite zum langen Pfosten ging der Kopfball von Raphael Jamil Dem nur wenige Zentimeter neben das Cottbusser Gehäuse und zappelte am Außennetz – einige SG-Fans bejubelten bereits das vermeintliche Tor. Doch sollte dies die einzige Großchance der Sonnenhof-Elf im gesamten Spiel bleiben.

Auf der anderen Seite sorgte insbesondere der pfeilschnelle Ex-Freiberger Streli Mamba mehrfach für erhöhten Puls beim Aspacher Anhang. Erstmals tauchte er in der 18. Minute gefährlich im Strafraum auch, sein Schuss aus rund zwölf Metern landete aber genau in den Armen von Kevin Broll. Deutlich kniffliger wurde die Aufgabe für den SG-Keeper in der 35. Minute, als er nach einem Konter erneut eine Chance von Mamba vereitelte. Nur vier Minuten später hatte Broll dann bei einer hundertprozentigen Chance den Fuß dazwischen. Diesmal war es Fabio Viteritti, der nicht am SG-Schlussmann vorbeikam. Und zwei weitere Mal rettete Broll in den letzten fünf Minuten vor der Pause das 0:0, als er jeweils gegen Mamba Sieger blieb.

In der SG-Offensive herrschte hingegen auch nach dem Wechsel weitgehend Flaute. Zudem musste Raphael Jamil Dem, neben Broll fast der einzige Aspacher mit einer guten Leistung, nach einer Stunde verletzt vom Platz. „Ich habe einen Schlag auf den ohnehin schon angeschlagenen Knöchel bekommen. Das hat keinen Sinn mehr gemacht“, erklärte er später. Und so fuhren die Gäste weiter eine Attacke nach der anderen, zeigten aber auch, warum sie auf einem Abstiegsplatz stehen. Denn „im Fußball zählen halt Tore“, stellte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz nach der Partie treffend fest. Und die brachte sein Team einfach nicht zustande. Bei den drei größten Chancen in der zweiten Halbzeit musste nicht einmal mehr Kevin Broll eingreifen. Denn zweimal landete der Ball am Außennetz, die letzte Chance in der Nachspielzeit zog Streli Mamba knapp am langen Pfosten vorbei. Die letzte Aktion gehörte dann tatsächlich den Aspachern, die mit einem direkten Freistoß aus gut 20 Metern aber in der Cottbusser Mauer hängen blieben. „Das wäre dann auch des Guten zu viel gewesen“, räumte Florian Schnorrenberg ein – und niemand konnte ihm da ernsthaft widersprechen.

SG Sonnenhof Großaspach:
Broll – Burger, Gehring, Leist, Choroba – Baku, Bösel, Dem (61. Brünker), Hercher – Janjic (85. Hoffmann), Röttger (71. Martinovic).