Kapitän Julian Leist will nach überstandener Verletzung am Samstag wieder auf dem Platz stehen. Foto: Archiv (avanti

Die SG Sonnenhof Großaspach kämpft am Samstag gegen den FSV Zwickau ums Überleben.

Großaspach - Markus Lang wirkt am Donnerstagmittag nicht wirklich angespannt, sondern fast schon locker und gelöst. Er lächelt, ist gut drauf. „Ich bin ein positiver Typ. Und ich versuche, diese positive Stimmung und gute Laune in die Mannschaft zu bringen. Ich bin Trainer, um Spiele zu gewinnen“, sagt der Interimstrainer von Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach. Für die zwei letzten Spiele hat der Dorfklub ihn vom U19- undCo-Trainer zum Chef befördert, hat Florian Schnorrenberg entlassen und Lang quasi als finale Option gezogen. „Wir haben ein Halbfinale am Samstag und dann hoffentlich eine Woche später das Finale“, sagt er. Denn klar ist: Gewinnt die SG am Samstag (13.30 Uhr) nicht gegen den FSV Zwickau, könnte bereits alles vorbei sein.

Vier Mannschaften steigen am Ende ab. Für den VfR Aalen ist der Gang in die Regionalliga bereits besiegelt. Davor kämpfen Fortuna Köln, Sonnenhof Großaspach (beide 39 Punkte), Carl Zeiss Jena, die Sportfreunde Lotte (je 40), Energie Cottbus (41) und die Spvgg Unterhaching (42) noch um den Klassenerhalt. Seit Montag bereitet nun also Markus Lang die Fautenhau-Kicker auf diese letzten beiden Spiele vor. Natürlich ist er sich darüber im Klaren, dass sich in so kurzer Zeit das Rad nicht neu erfinden lässt. „Es sind kleine Stellschrauben, die man drehen kann. So habe ich versucht, den Rhythmus bei den Spielern zu verändern, das Training schon morgens um 8.30 Uhr angesetzt“, erklärt er. Zudem bekamen bei den Trainingsspielen die Verlierer Sonderaufgaben. „Sie mussten zum Beispiel ein Mannschaftsfrühstück machen oder den Platz aufräumen. „Ich habe versucht, der Mannschaft eine gewisse Siegermentalität einzuflößen.“ Denn noch etwas ist klar: Unentschieden helfen nicht mehr weiter. Und diese Unentschieden waren in dieser Saison bislang die „Spezialität“ der Aspacher: 18 von 36 Partien endeten mit einer Punkteteilung.

Bei allen positiven Einflüssen durften aber auch deutliche Worte an die Mannschaft nicht fehlen. „Ich kenne die einzelnen Verträge der Spieler nicht. Aber es geht hier auch um Existenzen“, sagt Lang, meint damit wohlgemerkt aber nicht seine eigene. „Ich kann mich in zehn Tagen wieder zu meiner Jugend zurückziehen.“ Mit der U19 des Dorfklubs peilt er derzeit den Aufstieg in die Oberliga an.

Personell sieht es mittlerweile wieder besser aus. Nur Jamil Dem, Joel Gerezgiher und Jonas Meiser fallen sicher aus, Patrick Choroba gehört aus disziplinarischen Gründen weiterhin nicht zum Kader. „Ansonsten waren alle Spieler heute Vormittag auf dem Platz“, berichtet Lang und freut sich über die Stimmung im Training: „Da hat es auch mal gekracht, da brauchte es mal einen Eisbeutel – das ist Fußball, das ist geil! Diese Mentalität müssen wir auf den Platz bringen.“ Nach hinten will er nicht schauen, weshalb es auch keine Videoanalyse der 1:2-Niederlage am vergangenen Samstag in Karlsruhe gab. Alle Konzentration gilt dem „Halbfinale“ gegen Zwickau.