Panagiotis Vlachodimos ist einer der Besten im SG-Trikot gewesen und hat sich mit dem Ausgleichstreffer belohnt. Foto: avanti

Die SG Sonnenhof Großaspach holt gegen Bayern München II ein 0:2 zur Pause noch auf.

Großaspach - Am Ende sind wir die Deppen!“ Mit diesen Worten schloss Sebastian Hoeneß, Trainer von Fußball-Drittligist FC Bayern München II sein Statement zum Spiel bei der SG Sonnenhof Großaspach am Samstagnachmittag. Doch auch sein Gegenüber Oliver Zapel war nach dem 2:2 (0:2) nicht überglücklich. „Ich werde sicherlich keine Karawane durchs Clubheim machen“, lautete sein Fazit. Denn während der Bayern-Coach – sicherlich zu Recht – monierte, dass seine Mannschaft die klare Pausenführung nicht über die Runden brachte, hatte der SG-Trainer genauso guten Grund, das ganze als zwei verlorene Punkte zu betrachten. „Natürlich stecken wir in einer Entwicklung auf dem Weg zu attraktivem Offensivfußball, den wir hier zeigen wollen. Aber trotzdem erwarte ich von meiner Mannschaft, dass sie so ein Spiel gewinnt.“

Eine attraktive und unterhaltsame Partie hatten die knapp 2700 Zuschauer in der Aspacher Arena allemal gesehen – mit einer in der ersten Halbzeit besseren Gäste-Mannschaft. Den ersten großen Aufreger gab es jedoch im Bayern-Strafraum, als Panagiotis Vlachodimos in der 16. Minute zu Fall kam, der Pfiff aber ausblieb. „Das war der vierte klare Elfmeter, der uns in dieser Saison bereits nicht gegeben wurde“, ärgerte sich Zapel. Und auch aus Sicht des vermeintlich Gefoulten „war es ein Strafstoß“. Die Fernsehbilder konnte man durchaus ähnlich interpretieren.

Unstrittig dann aber die Aktion, die in der 24. Minute zum 0:1 führte: Der diesmal für Maximilian Reule spielende SG-Keeper Constantin Frommann legte Münchens Marcel Zylla den Treffer mit einem haarsträubenden Fehlpass quasi auf – es war fast schon ein Eigentor. „Danach hatte man das Gefühl, dass wir wieder ein bisschen rückfällig wurden“, analysierte Oliver Zapel die folgenden Minute, in denen die SG phasenweise wieder recht verunsichert wirkte. Dennoch hatte der Dorfklub auch Chancen zum Ausgleich. So scheiterte Dimitry Imbongo frei vor dem Tor an Gäste-Keeper Christian Früchtl (28.). „Normalerweise macht er den im Schlaf“, befand Zapel kopfschüttelnd. Doch es kam noch dicker: In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kam es zu einer Szene, „die wir in der Vorbereitung bestimmt 25-mal gezeigt haben“, kommentierte Zapel das 0:2. Ein Ball in die Schnittstelle der Viererkette, ein Stellungsfehler, und die Kugel zappelte erneut im SG-Netz.

„Wir haben uns in der Kabine in die Augen geschaut und gesagt: ,So kann es nicht weitergehen’“, berichtete Kapitän Julian Leist. Entsprechend trat seine Mannschaft auf. Als „hopp oder top“ bezeichnete es Sebastian Hoeneß und monierte, dass seine Mannschaft nicht abgezockt genug gewesen sein, um eine der vielen Kontermöglichkeiten zu nutzen. „Und so kam es, wie es im Fußball eben schon so oft gekommen ist“, beschrieb der Bayer-Coach die Schlussphase. Zunächst erzielte der Dorfklub in der 72. Minute den Anschlusstreffer. Nach einem Freistoß des eingewechselten Onur Ünlücifci war der ebenfalls eingewechselte Dominik Martinovic wohl noch mit dem Kopf am Ball. „Er sagt ja“, berichtete Oliver Zapel grinsend.

Die SG erarbeitete sich nun eine Reihe guter Chancen, musste aber immer wieder auch auf die Konter der Münchner aufpassen. In der 85. Minute wurde der Kampf aber belohnt: Nach Vorarbeit von Martinovic hämmerte Panagiotis Vlachodimos den Ball aus 18 Metern in die Maschen. Der freute sich zwar darüber, fand aber auch, „dass wir das Spiel gewinnen müssen“. Ein Sonderlob gab es für ihn dennoch vom Trainer: „Pana hat heute geackert wie ein Brauereipferd von Dinkelacker“, brachte Zapel dabei gleich noch einen der SG-Sponsoren ins Gespräch.

SG Sonnenhof Großaspach:
Frommann – Behounek (46. Martinovic), Poggenberg, Burger, Leist, – Bösel, Hingerl (69. Ünlücifci), Jüllich – Gaines (64. Hottmann), Vlachodimos, Imbongo.