Viele Kommunen in der Region Stuttgart stellen in diesen Tagen einen Weihnachtsbaum auf, um ihren Marktplatz aufzuhübschen. Dumm nur, wenn der Baum ein jämmerlicher „Storra“ ist, wie Bürger in Aspach (Rems-Murr-Kreis) jetzt bruddelten.

Auch Rathauschef Hans-Jörg Weinbrenner hat früher schon schmuckere Christbäume gesehen, die der Gemeinde von Bürgern eigens zur Aufstellung als Präsent vermacht wurden. Aber, na ja, einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul. Mittlerweile hat sich allerdings herausgestellt, dass die Skepsis berechtigt war und ihre kuriosen Hintergründe hat. Denn vor dem Rathaus steht der falsche Baum. Grund: Die Mitarbeiter des Bauhofs hatten zwar die richtige Adresse erhalten, wo sie die Tanne aus dem Vorgarten buddeln sollten. Stattdessen jedoch pilgerten sie zum Nachbargrundstück und gruben dort die Tanne aus der Erde, um sie in den Großaspacher Ortskern zu karren.

Erst mit Verspätung fiel der Irrtum auf. "Fehler können vorkommen, aber das ist schon eine peinliche Geschichte", gesteht Weinbrenner, "mir fehlen die Worte." Seine Mitarbeiter haben sich mittlerweile bei dem um seinen Baum gebrachten Eigentümer entschuldigt. Er erhält eine Ersatztanne in sein Gärtchen gepflanzt. Die Besitzer vom eigentlich vorgesehenen Bäumchen hatten sich bereits verwundert gezeigt, wieso denn ihre Spende so schnöde abgewiesen wurde. Jetzt muss sich ihr Baum noch ein Jahr gedulden, erst im nächsten Winter wird er dann vors Rathaus verpflanzt. Weinbrenner will das Thema in dieser friedfertigen Zeit ansonsten nicht allzu hoch hängen. Im Übrigen: Geschmückt und mit Kerzen ausgestattet sei doch jeder Tannenbaum schön, so auch jener vor seinem Amtszimmer.