Die Autofähre hat in der Nacht zum Freitag vor Korfu Feuer gefangen. Foto: dpa/Lazos Madikos

Eine Autofähre fängt in der Nacht zum Freitag nördlich von der griechischen Insel Korfu Feuer. Mindestens zwei Menschen sind auf dem Garagendeck eingeschlossen, weitere werden vermisst.

Athen - Auf der Autofähre, die in der Nacht zum Freitag nördlich von Korfu Feuer gefangen hat, wurden mindestens zwei Menschen in Garagendecks eingeschlossen. Rettungskräfte kommunizierten zunächst mit ihnen und versuchten, sie zu befreien, berichtete der griechische Staatssender ERT am Freitagvormittag unter Berufung auf die Küstenwache. Außerdem wurden dem Bericht zufolge 10 der offiziell 290 Passagiere und Besatzungsmitglieder noch vermisst.

Im Hafen von Korfu, wo mindestens 278 gerettete Passagiere und Besatzungsmitglieder eingetroffen sind, wurden die Passagierlisten mit den Namen der Menschen abgeglichen. Mehrere Lkw-Fahrer unter den Passagieren sprachen von Kollegen, die die Nacht in ihren Fahrerkabinen in den Garagen unter Deck verbracht haben sollen.

Bisher noch keinen Kraftstoff verloren

Das Schiff soll stabil sein und bisher keinen Kraftstoff verloren haben, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Fährgesellschaft Grimaldi Group, zu der die Marke Grimaldi Lines gehört, die wiederum die Fähre „Euroferry Olympia“ betreibt. Den Rettungskräften kam das verhältnismäßig ruhige Wetter entgegen, das am Freitag in der Region herrschte.

Unklar ist, ob es auf dem Schiff auch blinde Passagiere gab - die Route von Westgriechenland nach Italien wird seit Jahren von Migranten genutzt, die sich in und unter Lastwagen verstecken, um über Italien nach Mittel- und Nordeuropa zu gelangen. Das Unglück weckt Erinnerungen an die 2014 havarierte Fähre „Norman Atlantic“. Damals kamen bei einem Feuer an Bord mindestens 14 Menschen ums Leben, Dutzende wurden nie gefunden.