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Bei den German Open Championships treffen sich die besten Tänzer aus aller Welt in Stuttgart.

Stuttgart - Als Trainer Harry Körner im Frühjahr dieses Jahres bei Maxim Stepanow (18) anrief und ihm mitteilte, dass die Jugend-Europameisterschaft im Lateintanzen doch nicht in Moskau, sondern im Rahmen der German Open Championships (GOC) in Stuttgart stattfinden würde, ballte der Nachwuchstänzer die Faust. „Geil!“, brüllte er ins Telefon. In den vergangenen Tagen ist bei ihm und seiner Partnerin Viktoria Konstantinowa (16) die Vorfreude weiter gewachsen – und mit ihr die Zuversicht. „Wir sind topfit“, sagt der in Russland geborene Deutsche selbstbewusst, „wir wollen den Heimvorteil nutzen und Jugend-Europameister werden.“ Es wäre der nächste Schritt in der noch jungen Karriere des talentierten Tanzpaares.

Seit Mitte 2010 sind die beiden ein Team. Bei den GOC lernten sie sich kennen und vereinbarten ein Probetraining. „Es hat auf Anhieb ganz gut geklappt“, sagt Stepanow. Das einzige Problem: die räumliche Distanz. Stepanow lebte damals noch bei seinen Eltern in Krefeld, Konstantinowa jedoch in Moskau. „Aber ich wusste, das ist die ganz große Chance, und die wollte ich mir einfach nicht entgehen lassen“, sagt er. Um möglichst täglich zusammen trainieren zu können, stellte er die schulische Ausbildung hinten an und zog mit 16 alleine nach Moskau. Trotzdem war die Entscheidung ein Risiko.

Stepanow und Konstantinowa gehören zu den Besten

Doch sie hat sich gelohnt. Das Lateinpaar, das für den Schwarz-Weiß-Club Pforzheim startet, arbeitete hart und entwickelte sich in Russland unter den Trainern Swetlana Twerjanovic und Ilja Danilow stetig weiter. Inzwischen gehört es in seiner Altersklasse zu den Besten der Welt und besitzt glänzende Perspektiven. Die letzten vier internationalen Turniere, an denen sie in diesem Jahr teilnahmen, gewannen Stepanow und Konstantinowa souverän.

Allerdings ist der Aufwand, den sie für den Erfolg betreiben, enorm. „Mit großem Wille und Fleiß kann man viel erreichen“, betont Konstantinowa. Der Rest ist Talent, und auch davon haben die beiden reichlich. Die großen Stärken der Nachwuchstänzer: „Sie tanzen technisch stark und können sich unheimlich gut präsentieren. Außerdem hat Maxim für sein Alter sehr viel Charisma“, sagt GOC-Manager Körner, der das Paar trainiert, wenn es in der Region ist. Wie in den vergangenen Tagen. Da holten sich die Schüler in Bad Liebenzell im Schwarzwald den Feinschliff für ihren großen Auftritt bei der Jugend-EM an diesem Dienstag (ab 22.55 Uhr). Es soll schließlich nichts schiefgehen beim Heimspiel im Beethovensaal – damit Maxim Stepanow am Ende wieder die Faust ballen kann.

Alle Infos zum GOC

Die German Open Championships (GOC) finden bereits zum neunten Mal in Stuttgart statt – und das Tanzspektakel wird immer beliebter: 2450 Paare aus 56 Nationen nehmen von diesem Dienstag bis Samstag an insgesamt 36 Einzelturnieren teil. So viele Paare waren es noch nie. „Das zeigt einmal mehr, dass die GOC die bedeutendste Tanzveranstaltung der Welt ist“, sagt Heidi Estler, die Vizepräsidentin des Deutschen Tanzsportverbands (DTV).

Höhepunkte der GOC sind in diesem Jahr die Jugend-EM Latein, die Grand-Slam-Turniere Latein und Standard der Amateure, die Super-Grand-Prix Latein und Standard der Profis sowie die Boogie-Woogie-EM.

Eintrittskarten können im Internet unter www.goc-stuttgart.de bestellt oder an der Tageskasse gekauft werden. Tagestickets für einen Sitzplatz kosten zwischen 32 und 83 Euro, einen Stehplatz gibt’s ab 29 Euro. Dauerkarten für alle Tage kosten zwischen 130 und 305 Euro. Für die Veranstaltung am Samstagabend sind bereits alle Sitzplätze ausverkauft.

Weitere Informationen und einen genauen Zeitplan finden sich im Internet unter www.goc-stuttgart.de.