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Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und dem US-Autokonzern General Motors (GM) über den Verkauf von Opel ziehen sich weiter hin.

New York/Berlin - Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und dem US-Autokonzern General Motors (GM) über den Verkauf von Opel ziehen sich weiter hin. Beide Seiten zeigten sich am Dienstag skeptisch, noch vor der Bundestagswahl ein Ergebnis erzielen zu können.

Das Gefeilsche um Opel wird zum Verwirrspiel. Angeblich erwägt der US-Mutterkonzern General Motors (GM), seine europäischen Töchter Opel und Vauxhall nun doch nicht zu verkaufen. Verhandlungskreise in Detroit sagten dagegen am Dienstag, GM setze nach wie vor auf einen Verkauf an den Autozulieferer Magna oder den Finanzinvestor RHJI. Ein erneutes Treffen zwischen Bund, Ländern und GM ging Dienstagnachmittag zu Ende, ohne dass greifbare Ergebnisse bekanntwurden.

Die Opel-Beschäftigten reagieren wütend auf die Gerüchte. Sie zogen aus Protest ihr Angebot, aufs Urlaubsgeld zu verzichten, zurück. Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) verlangte von GM "eine klare Aussage", ob an der Geschichte, dass es Opel behalten wolle, etwas dran sei.

Immerhin würde das den US-Konzern, der selbst gerade aus dem Insolvenzverfahren gekommen sei, finanziell stark belasten. Es sei aber kein Geheimnis, dass GM ein Konzern sei, der "uns in den letzten Monaten gelegentlich überrascht hat".

Die Bundesregierung habe die Bieter mit sehr viel Druck dazu gebracht, ihre Angebote nachzubessern. "Was ich aber nicht übernehmen kann, ist eine Entscheidung des Verwaltungsrats von GM", so von Guttenberg. Laut dem "Wall Street Journal" hat der GM-Verwaltungsrat den Vorstand beauftragt, Alternativen zu einem Verkauf zu prüfen. GM-Chef Fritz Henderson soll den Plan einschließlich eines Finanzierungskonzepts über rund drei Milliarden Euro bis zum 8.September ausarbeiten. Auch nach Informationen der "Financial Times" erwägt GM eine Opel-Rettung ohne deutsche Hilfe.