Arbeiter auf einem Feld in Nordkorea. Das asiatische Land hält – einer Studie zufolge – besonders viele Menschen als Sklaven. (Symbolbild) Foto: imago images/Olaf Schuelke/Olaf Schuelke via www.imago-images.de

Laut einer jüngst veröffentlichten Studie ist die Anzahl der Opfer von Sklaverei in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Ein besonderes Problem besteht dabei in den USA.

Die Zahl der Menschen, die zu Opfern moderner Sklaverei werden, ist Schätzungen zufolge in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das geht aus dem jüngsten Global Slavery Index der Menschenrechtsorganisation Walk Free hervor, der am Mittwoch in London veröffentlicht wurde. Demnach sind weltweit 50 Millionen Menschen in moderner Sklaverei gefangen – das sind zehn Millionen mehr als noch vor fünf Jahren.

Die zehn Länder mit der größten Verbreitung moderner Sklaverei sind der Organisation zufolge Nordkorea, Eritrea, Mauretanien, Saudi-Arabien, Türkei, Tadschikistan, die Vereinigten Arabischen Emirate, Russland, Afghanistan und Kuwait. Das Problem betrifft demnach aber auch reichere Staaten und wegen der globalen Lieferketten tragen europäische Länder und insbesondere die USA maßgeblich dazu bei.

Moderne Sklaverei ist weit verbreitet

„Die Vereinigten Staaten waren mit Abstand der größte Importeur von Risikoprodukten“, erklärte Walk Free. Unter den identifizierten Waren, die häufig im Zusammenhang mit Zwangsarbeit produziert werden, sind den Aktivisten zufolge vor allem Elektronikartikel und Bekleidung, aber auch Palmöl und Solarzellen.

„Die moderne Sklaverei durchdringt jeden Aspekt unserer Gesellschaft“, erklärte Walk-Free-Chefin Grace Forrest. „Sie ist in unsere Kleidung eingewoben, beleuchtet unsere Elektronik und würzt unser Essen.“

Klimawandel befeuert Versklavung von Menschen

Der Klimawandel trage in besonderem Maße zur Ausbeutung bei: „Immer heftigere Wetterereignisse führen zur Vertreibung von Gemeinschaften und erhöhen das Risiko moderner Sklaverei“, erklärte die Organisation. Zugleich seien es häufig Sektoren mit hohem Zwangsarbeitsrisiko wie Bergbau und Holzeinschlag, die auch zur Verschlechterung des Klimas beitragen.

Die Aktivisten fordern entschiedeneres regulatorisches Eingreifen in Lieferketten, um Ausbeutung zu verhindern. „In den letzten Jahren haben Australien, Kanada, Deutschland und Norwegen Gesetze erlassen, um Unternehmen und Regierungen für die Ausbeutung in globalen Lieferketten zur Verantwortung zu ziehen.“ Dies gehe in die richtige Richtung, sei aber bei weitem nicht genug.