Vor der Randale in der Stuttgarter Innenstadt in der Nacht zum 21. Juni hatte es auch eine heftige Auseinandersetzung unter Jugendgruppen auf dem Killesberg gegeben. Nun verkündet die Kripo einen Ermittlungserfolg.
Stuttgart - Die Polizei hat einen mutmaßlichen Messerstecher ermittelt, der bei einer Auseinandersetzung zweier Jugendgruppen einen 16-Jährigen erheblich verletzt hatte. Der Verdächtige ist erst 14. Dieser Fall hatte sich am 20. Juni im Höhenpark Killesberg abgespielt – nur kurze Zeit vor den bundesweit berüchtigten Ausschreitungen in der Stuttgarter Innenstadt. Der Killesberg-Vorfall ging in der Aufmerksamkeit etwas unter – dennoch war es auch dort heftig zur Sache gegangen.
Der Tatverdächtige soll zu einer etwa 20-köpfigen Gruppierung gehört haben, die an jenem Samstagabend gegen 21.30 Uhr für Probleme sorgte. Die Clique hatte offenbar unter 70 Jugendlichen, die zu dieser Zeit im Park unterwegs waren, ein paar Widersacher gesucht. Die Grünanlage ist seit Jahren ein beliebter Treffpunkt für Jugendgruppen, seit Jahren kommt es dort aber auch immer wieder zu Gewalt- und Raubdelikten. Am 20. Juni kam es schließlich auch zu einem Streit mit einem 16-Jährigen, der letztlich mit Stichverletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden musste.
Fahndung blieb zunächst ohne Erfolg
Als die Polizei am Tatort eintraf, war die Angreifergruppe schon verschwunden. Die Beamten starteten eine Fahndung, bei der auch die Stadtbahnen und Haltestellen intensiv kontrolliert wurden. Allerdings blieb der Täter spurlos verschwunden. Er wurde unmittelbar nach der Tat als 16 bis 17 Jahre alt, mit „einem arabischen Erscheinungsbild“, mit schwarzem Kapuzenpullover und dunkler Hose beschrieben.
Trotz der zeitlichen Nähe zu der Randale in der Innenstadt gibt es laut Polizei aber keine bekannten Verbindungen der Beteiligten. Der 14-Jährige, der in Stuttgart wohnt, „ist bisher nicht wegen Straftaten aufgefallen“, sagt Polizeisprecherin Ilona Bonn. Weil vermutet wurde, dass der Jugendliche bei der Festnahme erneut ein Messer einsetzen könnte, tauchte das Spezialeinsatzkommando (SEK) auf und nahm den Beschuldigten vor der Wohnung seiner Eltern fest Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl.