Tatort Friedhof in Altbach: Spuren des Anschlags an einem Baum. Foto: Ines Rudel/Ines Rudel

Das Landeskriminalamt deutet nach der Handgranaten-Attacke bei der Trauerfeier in Altbach weitere Identifizierungen von Beschuldigten und Festnahmen an.

Der Handgranaten-Anschlag auf dem Friedhof in Altbach, das Verhalten von observierenden Polizeibeamten, die Serie von bewaffneten Auseinandersetzungen verschiedener Gruppierungen im Großraum Stuttgart: Nach den Vorwürfen und offenen Fragen will das Innenministerium am Mittwoch, 21. Juni, in einer nicht öffentlichen Sondersitzung des Innenausschusses im Landtag Rede und Antwort stehen. Dafür steht am Morgen offenbar eine Stunde zur Verfügung.

Landtagsabgeordnete der Opposition wie Sascha Binder (SPD) und Julia Goll (FDP) hatten Innenminister Strobl (CDU) aufgefordert, unter anderem die Hintergründe und das Verhalten der Polizeibeamten aufzuklären, die bei dem Anschlag auf eine Trauergemeinde am 9. Juni in Altbach (Kreis Esslingen) die Szenerie observiert und dann fluchtartig verlassen hatten.

Inzwischen 19 Festnahmen

Der Anschlag in Altbach zählt zu einer Reihe bewaffneter Auseinandersetzungen unter multiethnischen Gruppierungen im Großraum Stuttgart. Das Landeskriminalamt, das einen Teil der Ermittlungen der Polizeipräsidien Stuttgart, Ludwigsburg, Reutlingen und Ulm koordiniert, erklärte gegenüber unserer Zeitung, dass im jüngsten Fall in Altbach weitere Identifizierungen von Tatverdächtigen beziehungsweise Festnahmen zeitnah zu erwarten seien. Die Ermittlungen beträfen auch die Angriffe auf Rettungskräfte.

Nach Informationen unserer Zeitung liegt die Zahl der Festnahmen seit Herbst 2022 inzwischen bei 19 – und damit um eine höher, als jüngst von Innenminister Strobl kommuniziert. Auf welchen der Fälle der Ermittlungserfolg zutrifft, wird aus kriminaltaktischen Gründen nicht verraten.