Kashmira Maduwege will Germanys Next Topmodel werden. Foto: Pro Sieben/Richard Hübner

Sie ist 20 Zentimeter kleiner als die meisten Models – und will trotzdem bei Heidi Klums Fernsehshow gewinnen. Der Auftakt der 17. Staffel wurde in Athen gedreht.

Winnenden - Ein „Feuerwerk der Gefühle“ – so beschreibt die 20 Jahre alte Kashmira Maduwege ihre Gefühle, als sie zum ersten Mal in einem wallenden Kleid über den Laufsteg der Fernsehshow Germanys Next Topmodel (GNTM) läuft. Die Winnenderin ist unter den 31 Kandidatinnen, die den Zuschauern am Donnerstag in der ersten Folge vorgestellt wurden – und, soviel darf verraten sein, auch in Runde zwei noch dabei sein werden.

Die Moderatorin Heidi Klum ist von Maduwege begeistert. Auch die Gastjurorin Kylie Minogue schwärmt nach dem Auftritt der Winnenderin: „Du hast gestrahlt“, sagte die Sängerin. Mit dieser Entscheidung steht fest, dass Kashmira Maduwege mit den anderen verbleibenden Kandidatinnen zum nächsten Dreh auf die griechische Insel Mykonos reisen darf. Maduwege hat in der ersten Folge jede Menge Sendezeit bekommen. Die Zuschauer erfahren unter anderem von ihrer Familie, deren Wurzeln in Sri Lanka liegen, und sehen, dass das Model singen und Gitarre spielen kann.

Diversity, ja bitte – aber ins Outfit passen sollen die Models trotzdem

Die aktuelle Staffel der Fernsehshow, die auf Pro Sieben ausgestrahlt wird, ist die 17. Ausgabe der Suche nach Deutschlands nächstem Topmodel. In diesem Jahr wird die Diversität extra groß geschrieben, zumindest offiziell. Kashmira Maduwege ist mit knapp 1,55 Metern sehr klein, eine andere Kandidatin misst dagegen 1,95 Meter. Die Kleidergrößen der Frauen reichen von 30 bis 54. Eine Hamburgerin will beweisen, dass sie auch im „Model-Rentenalter“ von 32 noch etwas leisten kann – und wird in Sachen Jahre auf dem Buckel sogar von zwei Ü-60-Kandidatinnen überflügelt. „Die Nachfrage nach Diversity ist größer denn je“, freut sich Heidi Klum, „ist es nicht super, dass sich jetzt alles ändert in der Fashionwelt?“

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Ob sich wirklich alles ändert, bleibt abzuwarten. Nicht zuletzt haben Heidi Klum und ihre Show bisher einiges dazu beigetragen, dass die Schönheitsideale und das Menschenbild in der Branche so sind, wie sie eben sind. Aber immerhin: Wie schon in Staffeln zuvor, spielt das Thema Ernährung eine prominente Rolle. Damit wollen die Macher Kritik kontern, die Sendung trage zu Essstörungen von jungen Frauen bei. Und so bekommt Heidi Klum ganz zufällig vor laufender Kamera Heißhunger auf Zaziki. Die Moderatorin sagt jetzt in Anbetracht der mitmachenden Seniorinnen auch „Models“ statt „Meedchen“. Aber als eine Kandidatin die Schuhe auszieht, die ihr schlicht nicht passen, und barfuß über den Laufsteg geht, bedeutet das für sie das Aus. Diversity, ja bitte – aber in das Outfit passen muss frau dann doch irgendwie.

Auch Kylie Minogue ist nur 1,52 Meter groß

Was in Kashmira Maduweges Fall gar nicht so leicht ist, immerhin misst sie rund 20 Zentimeter weniger als viele Agenturen es von ihren Models verlangen. Das prachtvolle Kleid muss für die Winnenderin gekürzt werden – „aber das ist gar nicht schlimm“, betont die Berliner Designerin Jasmin Erbas, der „das Thema Diversity auch sehr am Herzen liegt“. Mit dem gekürzten Kleid gelingt der Winnenderin dann trotz ihrer großen Aufregung ein überzeugender Auftritt, der ihr ein Foto beschert und sie eine Runde weiter bringt. Kylie Minogue ist schließlich auch nur 1,52 Meter – und trotzdem Superstar.