Der Absturz der Germanwings-Maschine hat nun auch den Presserat beschäftigt. Foto: Getty Images Europe

Der Name des Copiloten der abgestürzten Germanwings-Maschine durfte nach Ansicht des Deutschen Presserats bei der Berichterstattung über die Katastrophe genannt werden.

Köln - Die Überführung der deutschen Opfer der Germanwings-Katastrophe verzögert sich - jetzt soll so schnell wie möglich ein neuer Termin bekanntgegeben werden. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einem neuen Zeitplan“, sagte Germanwings-Sprecher Heinz Joachim Schöttes am Donnerstag. Die französischen Behörden hatten die Unterbrechung der Vorbereitungen veranlasst.

Laut einem Bericht des Kölner „Express“ (Donnerstag) gab es einen Fehler bei den Übersetzungen der Sterbeurkunden aus dem Französischen, womit sie ungültig geworden seien. Die Panne, bei der es unter anderem um falsche Angaben zu Geburtsdaten gegangen sei, fiel den Behörden demnach erst am Montag auf. Mehrere Angehörige reagierten laut der Zeitung verärgert: In einigen Fällen habe es bereits Planungen für Beisetzungen in Deutschland gegeben.

Der Germanwings-Airbus A320 war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen zerschellt. Nach den bisherigen Ermittlungen hatte der Copilot den tödlichen Sinkflug mit Absicht eingeleitet, während der Pilot nicht im Cockpit war. Alle 150 Insassen starben. Der Copilot soll psychische Probleme gehabt haben.

Der Name des Copiloten der abgestürzten Germanwings-Maschine durfte nach Ansicht des Deutschen Presserats bei der Berichterstattung über die Katastrophe genannt werden. Demnach beging Andreas Lubitz, als er am 24. März den Jet zum Absturz brachte, „eine außergewöhnlich schwere Tat, die in ihrer Art und Dimension einzigartig ist“. Dies spreche für ein „überwiegendes öffentliches Interesse an dem Fall“, wie das Selbstkontrollorgan der deutschen Printmedien am Donnerstag in Berlin mitteilte. Eine Fülle entsprechender Beschwerden wurde abgewiesen.