Wasser! Sprudeln Sie noch oder trinken Sie schon? Foto: IMAGO/Panthermedia/PhotoGrafik via imago-images.de

Immer mehr Restaurants bieten Leitungswasser für null oder wenig Euro an. Die Gäste freut das natürlich.

Es geht ein Riss durch die deutsche Wasserlandschaft. Immer mehr Restaurants bieten Leitungswasser für null oder wenig Euro an. Vor allem in der Berliner Kulinarik-Republik, die bei den Trends meist weit vorne ist, gibt es gerade häufig Wasser aus dem Hahn. Das wird gefiltert – und aufgesprudelt oder ohne Kohlensäure serviert. Es kommt schlicht in Karaffen auf den Tisch. Selbst in gehobenen Restaurants ist das Wasser am Abend im Menü entweder inklusive, oder man zahlt pro Tisch (!) eine Pauschale (drei Euro!). Dit is Berlin!

Der Gast kann es über großzügiges Trinkgeld gerne ausgleichen

In anderen Städten sieht es bisweilen ganz anders aus: Da ist alles von vier bis zwölf Euro für die Flasche möglich. Klar ist auch, dass günstigere Getränke dann anderswo wieder verrechnet werden müssen, weil die Kalkulation ohne die Flüssigkeiten nicht funktioniert. Der Gast kann es über großzügiges Trinkgeld gerne ausgleichen.

Sie erinnern sich vielleicht an die Zeit, als dieses Fiji-Wasser populär war. Wasser, bei dem es sich laut Angaben des Anbieters um artesisches Wasser aus Fidschi handelt. In Zeiten brutal lokaler Küchen scheint es nicht mehr angesagt zu sein, dass Wasser um die Welt geflogen wird.

Auch in den Altbau-Küchen in Charlottenburg oder am Stuttgarter Hölderlinplatz werden kaum noch schwere Sprudelkisten die Stiegen hochgeschleppt. Alle sprudeln, die Kartuschen für die Blubber werden bisweilen in Drogeriemärkten an der Kasse gedealt, als handele es sich dabei um illegale Rausch-Waren.

Wird sich das womöglich bald ändern? Wird es einen neuen Wassertrend geben? Irgendwann wurde in diesem Berlin auch der Flat White durch Filterkaffee ersetzt. Alles kommt in Wellen, die Nostalgie tut ihr Übriges: Und dann werden wir von dem nächsten großen Ding namens Hirschquelle lesen.