Pfarrer Bernhard Schmid in katholischen Kirche St. Johannes der Täufer in Leonberg Foto: /Jürgen Bach

Bernhard Schmid, der neue Pfarrer der katholischen Seelsorgeeinheit Leonberg, sieht seinen Platz an der Seite der Menschen

Am ersten Advent bekommt die katholische Seelsorgeeinheit Leonberg-Höfingen/Gebersheim einen neuen Pfarrer. Bernhard Schmid wird am Sonntag, 3. Dezember, um 16 Uhr mit einem Festgottesdienst in der katholischen Kirche St. Johannes der Täufer in sein Amt eingeführt. Bisher hatte Bernhard Schmid das gleiche Amt in der Seelsorgeeinheit Eislingen/Fils inne.

 

Geboren wurde Bernhard Schmid 1968 als jüngstes von vier Geschwistern in Ulm. „Es war im Elternhaus selbstverständlich , dass man kirchlich war, aber es war kein Druck dahinter“, erinnert er sich. In seine Berufung sei er „klassisch hereingewachsen“ – über die Jugendarbeit und das Interesse an Theologie. „Es hat auch mit den eigenen Erfahrungen im Leben zu tun“, sagt er im Rückblick. Als Priesteramtskandidat kam er ins bischöfliche Theologenkonvikt Wilhelmsstift in Tübingen und studierte katholische Theologie an der Eberhard-Karls-Universität.

Studentenjahre in Neapel

Die Jahre 1992 und 1993 verbrachte Bernhard Schmid an der Päpstlichen Theologischen Fakultät Süditalien in Neapel, bevor er 1995 sein Studium in Tübingen mit der theologischen Hauptprüfung abschloss. „Es gibt zu viele wenig beachtete Menschen, die an Rande der Gesellschaft leben müssen“, sagt Schmid. Dieser Erfahrungen hätten seine Praktika in der Franziskusstube – einer Tagesstätte für Obdachlose – in Stuttgart und in der St. Gallus-Hilfe der Stiftung Liebenau in Meckenbeuren gezeigt. Das habe seine Überzeugung gestärkt, den theologischen Weg konsequent zu beschreiten.

Im September 1996 trat er ins Priesterseminar in Rottenburg am Neckar ein und empfing im Februar 1997 die Weihe zum Diakon. In der Kirchengemeinde St. Rupert in Bad Cannstatt sammelte er pastorale Erfahrungen. Im Juli 1998 empfing er die Priesterweihe in Ehingen.

Erst Taufe, dann Trauerfall

Wieso Priester? „Ich glaube, dass Gott in dieser Welt ist, und das will ich mit anderen teilen, denn die Kirche ist mehr als ein Sozialunternehmen“, sagt Bernhard Schmid. Er sehe sich als Platzhalter für Gott in dieser Welt. „Aber das heißt nicht, ihn ersetzen, sondern einen Platz für ihn freihalten“, sagt der neue Seelsorger. „Es gilt gemeinsam mit den Menschen sich die Frage zu stellen, was einen in dieser Welt trägt und Antworten zu suchen über diese Welt hinaus“, sagt Bernhard Schmid. Ein Priester sei zudem in allen Lebenssituation an der Seite der Menschen. „Es kam schon vor, dass ich vom Tauf- zum Trauergespräch musste.“

Wieso Leonberg? „Zum einen war das Amt ausgeschrieben, aber es war die Vielfältigkeit und die Vielschichtigkeit der Seelsorgeeinheit mit den beiden Gemeinden Johannes der Täufer und St. Michael und den beiden muttersprachlichen Gemeinden, der italienischen und der kroatischen, die den Ausschlag gegeben haben“, sagt Bernhard Schmid. Das Gebiet sei zwar ein großes Gebilde, aber trotzdem kompakt – und nicht so verstreut wie eine ländliche Seelsorgeeinheit. „Es hat spannende Gespräche im Vorfeld gegeben, doch nun beginnt die Zeit des Kennenlernens und des gemeinsamen Wirkens für das große Ziel und die große Aufgabe: die Suche nach Gott“, sagt Bernhard Schmid. Das wolle er aber nicht als Pfarrer allein, sondern gemeinsam mit den Haupt- und Ehrenamtlichen in der Seelsorgeeinheit. „Das funktioniert hier gut und deshalb habe ich auch Leonberg gewählt.“

Auf der Suche nach Gott

Irgendwie hat es in Leonberg Tradition, dass hier die Investitur der Pfarrer im Advent stattfindet. Auch Schmids Vorgänger, Damian Lothar Bednarek wurde am 1. Dezember 2007 ins Amt eingeführt. Bedanarek ist mittlerweile leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Pfaffenberg in Bayern.

In der Seelsorgeeinheit Leonberg mit den Gemeinden Johannes der Täufer und St. Michael (Höfingen und Gebersheim) leben rund 9500 Katholiken. Dazu gehören auch eine italienische und eine kroatische Gemeinde.