Tesla stellt in Grünheide seit März 2022 Elektrofahrzeuge her. Inzwischen arbeiten dort laut Unternehmen rund 11 000 Beschäftigte. Foto: dpa/Patrick Pleul

Die Gewerkschaft IG Metall prangert an, dass die Gehälter bei Tesla deutlich hinter Tarifniveau liegen. Der Elektroautohersteller stellt Lohnerhöhungen in Aussicht.

Der US-Elektroautohersteller Tesla hat eine regelmäßige Anpassung der Löhne angekündigt. „Wir überprüfen regelmäßig die Entgelte unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um eine faire Entlohnung zu sichern“, teilte das Unternehmen am Mittwochabend auf Anfrage mit. Nachdem die Löhne im vergangenen Jahr um bis zu sechs Prozent angehoben worden seien, würden die Entgelte auch in diesem Jahr angepasst, kündigte die Sprecherin an. „Über die Höhe informieren wir natürlich zuerst unsere Mitarbeitenden.“ Dies werde im November geschehen.

Tesla widerspricht der IG Metall

Die IG Metall hatte eine mögliche Lohnerhöhung am Mittwoch als Erfolg ihrer Aktionswoche reklamiert. „Jede Lohnerhöhung ist willkommen, zumal die Bezahlung bei Tesla weiterhin deutlich hinter dem Tarifniveau in der Autoindustrie in Deutschland zurückbleibt“, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. „Allerdings ersetzen einseitige Ankündigungen von Lohnerhöhungen durch eine Firmenleitung keine Verhandlungen auf Augenhöhe.“ Deswegen gebe es für die Gewerkschaft bei Tesla in Brandenburg noch viel zu tun, meinte Schulze.

Dagegen erklärte Tesla, die angekündigten Lohnerhöhungen seien ausschließlich ein Ergebnis des „internen Standard-Prozesses“ und seien nicht auf Aktionen der Gewerkschaft zurückzuführen.

„Atmosphäre der Angst“ bei Tesla?

Tesla hatte am Montag in seiner Fabrik in Grünheide nach eigenen Angaben vor mehreren tausend Beschäftigten Vorwürfe der Gewerkschaft von einer „Atmosphäre der Angst“ zurückgewiesen. Parallel warben nach Angaben der IG Metall mehr als 1000 Beschäftigte von Tesla mit Aufklebern für bessere Arbeitsbedingungen.

Tesla stellt in Grünheide seit März 2022 Elektrofahrzeuge her. Inzwischen arbeiten dort laut Unternehmen rund 11 000 Beschäftigte. Das Werk soll ausgebaut werden. Umwelt- und Naturschützer sehen Risiken in der Fabrik, weil sie teils im Wasserschutzgebiet liegt.