Bastian Schweinsteiger. Foto: dapd

Als Löw seine Gedanken zum Spiel gegen Italien am Donnerstag preisgeben sollte, stutzte er.

Danzig - Als Joachim Löw seine Gedanken zum Spiel gegen Italien am Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) in Warschau preisgeben sollte, stutzte er: „Meine Gedanken? Die kommen doch erst am Donnerstag, um 14.12 Uhr.“ Die Anspielung auf die Maulwurfaffäre – zu diesem Zeitpunkt war zuletzt an den Spieltagen seine Aufstellung durchgesickert – zeigt: Der Bundestrainer hat auch kurz vor einem EM-Halbfinale den Nerv, um Späße zu machen. Andererseits steckt er im Tunnel: Löw ist total fokussiert auf den Gegner Italien.

Das WM-Halbfinal-Aus 2006 gegen Italien (0:2 n. V.)? „Im Fußball gibt es keine Revanche, die können wir nicht gutmachen.“ Tritt Italien mit Dreierkette oder Raute im Mittelfeld an? „Spielt nur eine kleine Rolle, wir wollen Italien unseren Rhythmus aufzwängen.“ Ein Empfang in Deutschland nach einem Titelgewinn? „Ich habe Manager Oliver Bierhoff gebeten, mich damit nicht zu stören.“ Das Lob für seine mutigen Wechsel gegen die Griechen? „Das muss ich an die Mannschaft weitergeben, die das toll umgesetzt hat.“

Auch gegen Italien kündigte Löw „den einen oder anderen Wechsel“ an. Vor allem Lukas Podolski darf auf eine Rückkehr hoffen. Noch wichtiger ist für Löw der Einsatz von Bastian Schweinsteiger: „Wir brauchen ihn als emotionalen Leader. Mit seiner Ruhe am Ball, seiner Physis und Präsenz ist er sehr wichtig.“ Der Münchner sei „unglaublich reif“ geworden. Seine Beschwerden am Sprunggelenk sind abgeklungen: „Er ist einsatzfähig.“