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Angeschlagener Münchner fühlt sich fit gegen Italien – Spieler blenden Negativserie gegen den Angstgegner aus.

Danzig - Schluss mit Bummeln und Faulenzen, ab sofort zählt nur noch das Halbfinale gegen Italien am Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) in Warschau. Einen Tag nach dem freien Sonntag hat Bundestrainer Joachim Löw das Training wieder angezogen. Auch die Trainer, die das Viertelfinale der Italiener gegen England gemeinsam live am Fernseher beobachtet haben, starten in die heiße Phase. „Jetzt beginnt die Analyse“, sagte Bundes-Torwarttrainer Andreas Köpke.

Für die gute Nachricht des Tages sorgte Bastian Schweinsteiger. Der Vizekapitän, der noch immer unter den Folgen einer im Februar erlittenen Knöchelverletzung leidet, meldete sich für das Halbfinale zurück: „Ich fühle mich fit, um in der Startformation spielen zu können. Ich bin sehr heiß darauf“, erklärte der Münchner, der zuletzt zwei Tage intensiv behandelt worden war. „Jetzt kann ich diese Woche auch wieder trainieren. Ich weiß, wie ich mit dieser Situation umgehen muss“, sagte Schweinsteiger am Montag erleichtert. Allerdings warnte Kapitän Philipp Lahm: „Wenn man zwei, drei Trainingseinheiten ausgelassen hat, ist es nicht so einfach. Wir brauchen fitte Spieler gegen Italien.“ Wie fit Schweinsteiger ist, zeigt wohl nur ein Einsatz gegen Italien – falls Joachim Löw das Risiko nicht zu groß ist.

Mit der Negativserie gegen den Angstgegner beschäftigt sich keiner. Seit 17 Jahren hat die DFB-Auswahl nicht mehr gegen die Italiener gewonnen, bei großen Turnieren ist sie in sieben Vergleichen noch ohne einen Sieg gegen die Squadra Azzurra, und bei der WM 2006 hatte Italien im Halbfinale mit einem 2:0 nach Verlängerung das deutsche Sommermärchen vorzeitig beendet. „Wir wollen den EM-Titel nach Deutschland holen, deshalb sind wir hier. Was in der Vergangenheit war, zählt nicht mehr“, sagte Spielmacher Mesut Özil. „Wir wollen diesmal eine andere Geschichte schreiben“, bekräftigte Köpke.