Till Lindemann und seine Rammstein-Kollegen vor wenigen Tagen bei einem Konzert in Dänemark. Foto: imago/Gonzales Photo

Rammstein stehen am kommenden Wochenende wieder in Deutschland auf der Bühne. Insgesamt dreimal wird die Band um Frontmann Till Lindemann im Berliner Olympiastadion auftreten. Trotz Missbrauchsvorwürfen, Petitionen, Demonstrationen und verschärften Sicherheitsvorkehrungen.

Rammstein sind zurück in Deutschland. In ihrer Heimatstadt Berlin werden die Rocker rund um Till Lindemann (60) trotz der anhaltenden massiven Kritik und der entsprechenden Berichterstattung über die Missbrauchsvorwürfe gegen den Frontmann insgesamt dreimal im Olympiastadion auftreten - am 15., 16. und 18. Juli. Daran konnten auch mehrere Petitionen nichts ändern, die sich als Ziel gesetzt hatten, die Auftritte zu verhindern. Mehr als 100.000 Menschen forderten die Berliner Politik darin auf, die Shows zu verbieten. In einem gemeinsamen Brief zweier Organisatorinnen dieser Aufrufe hieß es: "Diese Konzerte sind kein sicherer Ort für Frauen und Mädchen." Deswegen solle Innensenatorin Iris Spranger (SPD, 61) darauf hinwirken, die Konzerte abzusagen.

Ihr Kollege Joe Chialo (CDU, 53), Kultursenator der Hauptstadt, erteilte solchen Forderungen jedoch kurz vor den Konzerten eine Absage. Auch wenn die Forderung emotional verständlich wäre, gäbe es rechtlich keinen Hebel, wird Chialo übereinstimmend zitiert. Nichtsdestoweniger werden die Gegner und Gegnerinnen der Rammstein-Konzerte nicht still sein. Wie unter anderem das Musik-Fachmagazin "Rolling Stone" berichtet, wird es eine organisierte Demonstration geben.

Höhere Sicherheitsmaßnahmen geplant

Wie darüber hinaus die "Berliner Morgenpost" meldet, sollen im Vorfeld der drei Rammstein-Konzerte die sowieso schon hohen Sicherheitsmaßnahmen noch einmal verschärft worden sein. Dem Bericht zufolge sollen Taschenkontrollen bei Personen durchgeführt werden, die das Stadion besuchen. Außerdem seien einige Bereiche für Besichtigungen gesperrt worden. Bekannt wurde bereits im Vorfeld, dass es keine Aftershow-Party auf dem Gelände des Olympiastadions geben wird. Die Stadt Berlin erteilte als Eigentümerin der Band eine Sperre für die ansonsten obligatorische Feier nach dem Konzert.

Nach den drei Konzerten in Berlin wird die Europa Stadion Tour 2023 Rammstein nicht mehr zurück nach Deutschland führen - zu Ende ist sie allerdings noch nicht. Es folgen Stationen in Paris (22.07.), Wien (26. und 27.07.), Chorzów (30. und 31.7) und Brüssel (03., 04. und 05.08.) ehe Lindemann, Richard Kruspe (56), Paul Landers (58), Oliver Riedel (52), Christoph Schneider (57) und Christian "Flake" Lorenz (56) ihre Konzerte zumindest für dieses Jahr beenden.