Mutter Franzl, Wirtin von der Kuchalb Foto: StN

Heute: Franziska Wagenblast - "wohl eines der größten Originale unserer Heimat."

Leser Helmut Nagel aus Stuttgart erinnert an Franziska Wagenblast, geb. Nagel - "wohl eines der größten Originale unserer Heimat. Geboren 1844, gestorben 1920, war sie weit über das Land hinaus in den Jahren 1875 bis 1920 als Wirtin Mutter Franzl auf der Kuchalb bekannt. Ihr Grab auf dem Donzdorfer Friedhof steht inzwischen unter Denkmalschutz.

Derber Humor, gute Menschenkenntnis, unbefangen auch gegen hochgestellte Persönlichkeiten und Schlagfertigkeit waren ihre Markenzeichen. Zu ihren Gästen gehörten Wandergruppen des Schwäbischen Albvereins, höhergestellte Personen wie Herzog Albrecht von Württemberg, Graf Otto von Rechberg, Graf Hannibal von Degenfeld, Abgeordnete, Ärzte und studentische Vereinigungen sowie namhafte schwäbische Dichter, welche viele Gedichte über Mutter Franzl schrieben. Auch ein Theaterstück wurde inszeniert.

Als der Schwäbische Albverein einmal eine Festfahrt zum Messelstein machte, wurde auf der Kuchalb gevespert. Es kamen rund 2000 Menschen, davon 400 aus Stuttgart und 200 aus Ulm.

2004 kam die zweite Auflage eines Buches über sie heraus, welches auf über 200 Seiten Gedichte, Theaterstücke und Anekdoten beinhaltet. Die Gaststätte ,zur Mutter Franzl' auf der Kuchalb existiert heute noch. Es gibt besten Most und schwäbische Kost. Der Spruch an der Fassade der Wirtschaft lautet: ,Wenn dies Haus so lange steht, bis auf der Welt der Neid vergeht, so steht es nicht gewisse Zeit, dann steht es bis in Ewigkeit."'

Und das ist gleichzeitig unser heutiger Spruch des Tages.