Christian Schrauf ist als Pächter beim Hasenstall eingestiegen und wird am 1. Mai seinen ersten Öffnungstag haben. Foto: Caroline Holowiecki

Seit dem vergangenen Sommer ist die Gaststätte der Sillenbucher Kleintierzüchter geschlossen, nun steht die Wiedereröffnung an. Was gibt’s Neues im Lokal im Grünen?

Jeder, der schon mal umgezogen ist oder sich neue Möbel zugelegt hat, kennt es: Berge von Kartons und Folien. Auch vor dem Hasenstall in Alt-Sillenbuch türmen sich aktuell Verpackungsmaterialien unter der stattlichen Kastanie, wo normalerweise die Biergartengäste sitzen. Tags zuvor zuvor sind die Tische geliefert und direkt aufgebaut worden. Stunden später stehen sie bereits im Lokal des Kleintierzüchtervereins. Überhaupt ist alles neu im Restaurant am Waldrand Richtung Bußbach.

 

Kein Grieche und auch keine Pizza

Zunächst einmal ist der Wirt ein neuer. Christian Schrauf, 37 Jahre, ist als Pächter eingestiegen und wird am 1. Mai seinen ersten Öffnungstag haben. In der Gastrobranche kennt er sich aus. Nach dem Abitur in Esslingen hat er Hotelfachmann gelernt und später ein Hotelbetriebswirtschaftsstudium draufgepackt, wie er erzählt. Bis dato führt er eine Gastro-Personaldienstleistungsfirma, der Hasenstall sei allerdings sein „erstes ernst zu nehmendes eigenes Lokal“. Der gebürtige Kölner will mit einer neuen Speisekarte von sich reden machen. Im Hasenstall wird künftig schwäbisch gekocht, vom Rostbraten über Käsespätzle bis hin zu Maultaschen und Wurstsalat; ein Restaurant, das es im Stadtbezirk Sillenbuch schon seit Jahren so nicht mehr gibt.

Christian Schrauf will diese Kost wieder aufleben lassen. „Die traditionelle Küche hat es verdient, hier weiter zu glänzen“, sagt er. Nachdem es mehr als 15 Jahre im Hasenstall griechisches Essen gegeben hatte, hatte Ende 2019 die Pizzeria da Mariusz eröffnet. Der Wirt mit polnischen Wurzeln ist allerdings in eine andere Vereinsgaststätte ins Ramsbachtal gewechselt. Danach hatte ein Nachfolger in Sillenbuch ein kurzes Gastspiel gegeben, seit dem Sommer 2023 stand das Lokal leer. „Der Verein hat sehr lange gesucht“, sagt der Neue. Neu ist zudem das gesamte Interieur. Der urige Gastraum wurde renoviert und gestrichen, die Stühle wurden abgeschliffen und frisch gepolstert, das Geschirr ist im skandinavischen Look gewählt. Im Eingangsbereich empfängt die Gäste ein großer Leuchthase inmitten eines Blumenmeers. Selbst die Kaffeemaschine ist eine Neuanschaffung.

Im Hasenstall wird künftig schwäbisch gekocht

„Wir haben von A bis Z alles neu gemacht“, sagt die Betriebsleiterin Jacqueline Jäger. Die wohl auffälligste Veränderung ist auf der großen Terrasse geplant. Christian Schrauf zeigt durch einen Durchbruch in einen vorherigen Hinterraum, „das ehemalige Raucherzimmer, habe ich mir sagen lassen“. Hier soll ein Kiosk entstehen, an dem man Eis, Süßwaren, Getränke, im Winter vielleicht auch Glühwein, Waffeln oder Grillwurst kaufen kann. „Das klassische Büdchen von früher“, sagt er.

Noch wird im Hasenstall gewerkelt. Der Zeitplan bis zur Wiedereröffnung ist straff. „Unfassbar sportlich“, sagt Christian Schrauf. Doch er freut sich darauf, und nicht nur er. Auch die Menschen in Sillenbuch sind augenscheinlich überaus gespannt auf das neue Restaurant und seine Premiere am 1. Mai. „Die Nachfrage und die Neugier sind gewaltig“, sagt Schrauf. Schon jetzt habe er für den Eröffnungstag rund 60 Reservierungen.