Ein an Covid-19 Erkrankter ist in Bulgarien aus einer Klinik geflohen (Symbolbild). Foto: dpa/Sebastian Kahnert

In Bulgarien ist ein ganzes Dorf unter Quarantäne gestellt worden, weil ein an Covid-19 erkrankter Einwohner aus der Klinik geflohen und in das Dorf zurückgekehrt ist.

Sofia - Der 58-Jährige, der zudem an einer schweren Form von Diabetes leidet, sei am Dienstag mit ein Taxi vom Krankenhaus der südbulgarischen Stadt Stara Sagora in sein Geburtsdorf Panitscherewo gefahren, berichtete der Fernsehsender bTV am Dienstag. Gesundheitsminister Kiril Ananiew stellte das Dorf umgehend für 14 Tage unter Quarantäne.

Polizisten machten den Mann in seinem Haus in dem Dorf ausfindig. Er wurde mit einem Krankenwagen zurück in die Klinik gebracht. Wie das Staatsradio berichtete, wurde auch der Taxifahrer, der den Mann gut 30 Kilometer gefahren hat, ausfindig gemacht. Vier weitere Dorfbewohner seien zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden. Neun Menschen standen bereits unter Quarantäne.

Kirchen sollen geöffnet bleiben

Im Balkanland Bulgarien gab es bei einer Bevölkerung von knapp sieben Millionen Menschen is Dienstagabend 713 nachgewiesene Coronavirus-Fälle. 35 Menschen starben. 81 wurden wieder gesund.

Der Höhepunkt der Covid-19-Erkrankungen wird nach dem orthodoxen Osterfest am 19. April erwartet. Die bulgarischen Kirchen sollen bei Schutzmaßnahmen und Maskenpflicht geöffnet bleiben. Die Gläubigen wurden aber schon am Palmsonntag aufgerufen, zum Gebet nicht in die Kirche zu gehen, sondern zuhause zu beten – was sie bis auf sehr wenige Ausnahmen auch taten. In dem ärmsten EU-Land gilt bis 13. Mai ein Ausnahmezustand.