Justyna Koeke, Higheels Skulptur, 2016 Foto: Courtesy Koeke

Was hat die Hoffnung auf Sex mit Performancekunst zu tun? Und was passiert, wenn ein Astronaut seiner Schwermut erliegt? Marko Schacher versucht es in Stuttgart mit der Ausstellung „Frauen und andere Tiere“ mit Werken von Roman Mares und Justyna Koeke zu klären.

Stuttgart - Text/Bild-Kombinationen haben außerhalb von Werbung und Nachricht gerne etwas Vorläufiges, etwas Notizhaftes. Das mag die Ironie begründen, die sich in den Zwei-, Drei- und Vierzeilern findet, die meist eine unter den Vorzeichen handschriftlicher Spontaneität stehende Figuration begleitet.

Roman Mares positioniert Anti-Helden

Roman Mares notiert nahezu täglich. Und dem Sammeln der Gedanken gleicht die Sammlung der Materialien, die das Wort umgeben, auslösen, begleiten – nie aber illustrieren. Nun zeigt er seine Blätter in Marko Schachers Raum für Kunst, und passgenau hat er sich einen bildnerischen Dialog mit den Werken der Performance-Künstlerin Justyna Koeske gewünscht. Mares’ (Anti-)Helden scheitern so im Panorama realer und fotografierter Surrealitäten. Das ist in jedem Fall mehr als einen Blick wert.

Eines der schönsten Blätter ist „Schwermut“ – mit dem schönen Satz: „Der Astronaut erlag seiner Schwermut und fiel wie ein Stein zu Boden.“

Performance statt Sex

Über diesen Boden erhebt sich Justyna Koeke mit High Heels, gerne aber macht sie den Untergrund auch zum Beteiligten ihrer Aktionen – nicht anders ergeht es Männern, die dem Koeke-Ruf in den Wald folgen. Nicht die Frau wird zum Sexprodukt, der Mann vielmehr produziert Kunst mit.

Es passt, dass Marko Schacher seinen Nebenraum in einen „Salon für Postintegration, Traumatherapie und informelle Begegnungen“ verwandeln ließ. In diesem Klub Krakow tritt an diesem Samstag zur „Langen Nacht“ von 22 Uhr an Teresa Grebschenko auf. Es wird wohl eng werden. (nbf)