Der russische Präsident Putin (links) und US-Präsident Trump im Gespräch. Foto:  

Der russische Präsident Putin und US-Präsident Trump haben beim G20-Gipfel in Hamburg ein zweites Mal miteinander gesprochen. Zur Relevanz des zweiten Treffens gibt es aber unterschiedliche Einschätzungen.

Washington - US-Präsident Donald Trump und sein russischer Kollege Wladimir Putin haben beim G20-Gipfel in Hamburg ein zweites, bislang nicht öffentlich bekanntgewordenes Gespräch geführt. Das US-Präsidialamt bestätigte am Dienstag zwar einen Bericht, wonach die beiden Männer während des privaten Diners der Staats- und Regierungschefs miteinander sprachen. Es wies allerdings die Darstellung zurück, es habe sich um eine zweite, etwa einstündige Diskussion gehandelt. Vielmehr hätten die Männer nur ein „kurzes Gespräch“ geführt. Trump habe dabei auf den russischen Übersetzer zurückgegriffen, weil der anwesende amerikanische kein Russisch gesprochen habe.

 

Über das Treffen hatte zunächst der Präsident des Beratungsunternehmens Eurasia Group, Ian Bremmer, in einem Schreiben an Kunden berichtet. Demnach stand Trump nach der Hälfte des Diners vom Tisch auf und sprach fast etwa Stunde lang „privat und lebhaft“ mit Putin, „nur in Anwesenheit von Putins eigenem Übersetzer“. Die anderen Staats- und Regierungschefs seien über die Abwesenheit eines amerikanischen Übersetzers verwundert gewesen, weil dies ein „Bruch des Protokolls für nationale Sicherheit“ darstelle. In einem Bericht der „New York Times“ hieß es, diese Begegnung der beiden Männer sei von der US-Regierung nicht offiziell vermerkt worden.

Putin und Trump hatten sich bei dem Gipfel zum ersten Mal persönlich getroffen. Das mit Spannung erwartete, offiziell angesetzte Gespräch am 7. Juli dauerte mit mehr als zwei Stunden deutlich länger als geplant. Beide Männer lobten das Treffen anschließend. Die Begegnung wurde auch mit Blick auf Ermittlungen wegen etwaiger Absprachen zwischen Russland und Trumps Umfeld im US-Wahlkampf mit Interesse verfolgt. Der US-Präsident und die Regierung in Moskau haben jedes Fehlverhalten zurückgewiesen.