Der TSV Weilimdorf verliert mit 3:4 gegen den FC Liria Berlin
Weilimdorf - Ilija Simunovic, Coach der Futsal-Mannschaft des TSV Weilimdorf, gehört nicht zu der Trainergattung, die wie ein Rumpelstilzchen an der Seitenlinie tobt. Ruhig und gefasst verfolgte er in der Sporthalle Nord das Halbfinale zwischen seinem Team und dem FC Liria Berlin. Und ebenso ruhig und gefasst kommentierte er nach der 3:4-Niederlage das Aus seines Teams im Kampf um die Deutsche Meisterschaft. „Wir waren ein guter Gegner. Aber es wäre für uns definitiv mehr drin gewesen.“ Der Mann hat zweifelsfrei Recht. Aber niemand hätte es Simunovic übel genommen, wenn er richtig sauer gewesen wäre. Schließlich war diese Niederlage eine der ganz bitteren Sorte. Denn die Weilimdorfer waren mit dem FC Liria, in dessen Reihen gleich vier Nationalspieler stehen, die meiste Zeit auf Augenhöhe. Der letztendlich spielentscheidende Unterschied war, dass die Nord-Stuttgarter zu viele Chancen ungenutzt gelassen hatten.
Ganz ohne Kritik an seinen Spielern kam Simunovic dann allerdings doch nicht aus: „Wir hatten in den ersten zwölf Minuten zu wenig Abschlüsse.“ Denn oft machten sich die Nord-Stuttgarter das Leben selbst schwer, weil sie in aussichtsreicher Position lieber einen vermeintlich noch besser postierten Mitspieler suchten, statt selbst zu schießen. Wenn der TSV dann aber einmal das Ziel ins Visier nahm, kamen zwei Hürden dazwischen: Erstens Pavlos Wiegels, Torwart des FC Liria und einer aus dem Quartett der Berliner Nationalkicker; Zweitens das Abschlusspech, das die Nord-Stuttgarter an diesem Abend verfolgte. In der 4. Minute traf Josip Sesar nur den Pfosten, wenige Sekunden später verhinderte beim Schuss von Ivan Knezovic die Latte einen Torerfolg für die Weilimdorfer. Die lagen zu diesem Zeitpunkt schon mit 0:1 hinten: Walid Teemia hatte mit dem ersten Distanzschuss der Berliner die Führung erzielt. Und während sich die Nord-Stuttgarter weiterhin gut, aber ergebnislos agierten, legten die Gäste aus der Bundeshauptstadt eine beeindruckende Effektivität an den Tag. Denn auch die Weitschüsse von Sanid Sejdic und Safet Ramadani fanden den Weg ins TSV-Tor.
In der 15. Minute scheiterte Josip Casic abermals am Pfosten, doch es sollte der Beginn der Weilimdorfer Aufholjagd sein. Ivan Knezovic und Marin Kurtin brachten die Gastgeber noch vor der Pause auf 2:3 heran. Auch in Hälfte zwei ließ der Druck des TSV nicht nach, zumal die Weilimdorfer nun von ihrem in der Breite besser besetzen Kader profitierten. Doch in der 32. Minute wurden die mit Macht auf den Ausgleich drängenden Nord-Stuttgarter ausgekontert. Durim Elezi traf zum 4:2 für den FC Liria. In dem nun folgenden Schlagabtausch hatte der Gast das bessere Ende. Denn der TSV kam nur noch zum 3:4-Anschluss durch Knezovic, während Knezovic selbst sowie Samir Almalla und Josip Casic, der erneut nur den Pfosten traf, weitere Möglichkeiten nicht in Zählbares verwandeln konnten.
Damit steht der FC Liria im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Dort trifft er auf den amtierenden Titelträger Hamburg Panthers. Bei den Weilimdorfern ist dagegen erst einmal Pause angesagt. „Wir werden uns zusammensetzen, wenn wir das alles verdaut haben“, sagt Simunovic. „Und dann überlegen wir, wie wir die nächste Saison angehen.“