Fiebern der Fußball-WM entgegen, vorn von links: Gabriel Di Gloria, Manila Ramundo, Marco Chivescu; hinten von links: Saverio Lettieri, Ivan Pavlovic, Gunther Paul, Luis Zipf-Mack, Zoi Tsakiridou und Leif Ludwig, alle von der Fellbacher Zeppelinschule Foto: Susanne Degel

Wer wird Weltmeister? Wie weit kann es die deutsche Auswahl in Katar schaffen? Fußballbegeisterte Schülerinnen und Schüler der Fellbacher Zeppelinschule haben dazu ganz klare Meinungen.

Am Sonntag geht es also los. Die wohl umstrittenste Fußball-Weltmeisterschaft wird in Katar angepfiffen. Wir haben einige fußballbegeisterte Schülerinnen und Schüler der Fellbacher Zeppelinschule um ihren Lehrer Gunther Paul gefragt, wer ihre Favoriten sind, was sie dem deutschen Team zutrauen und ob sie selbst das Turnier verfolgen. Der DFB-Elf trauen dabei nur die wenigsten den großen Coup zu. Und schwarz bleiben wird der Fernseher nirgendwo.

Der Vize-Weltmeister macht das Rennen

Für den 14-jährigen Ivan Pavlovic ist der Fall klar. Weltmeister kann in diesem Jahr nur eine Mannschaft werden: jene von Kroatien, 2018 überraschend schon Vize-Weltmeister. Gelingt nun die Zugabe? Für den Siebtklässler mit kroatischen Wurzeln ist die Antwort klar: Ja! Deutschland traut er zwar auch einiges zu, aber ein Wintermärchen für Neuer, Müller und ihre Mitspieler dürfte es wohl nicht geben. Dass die WM in dem arabischen Wüstenstaat stattfindet, sieht der C-Jugend-Kicker des TSV Schmiden mit gemischten Gefühlen. „Es ist ein schmaler Grat“, sagt er.

Letzteres sieht auch Luis Zipf-Mack so. Der Siebtklässler hat die Diskussionen um die Ausrichtung in den Medien verfolgt. Es sei ein schwieriges Thema. Trotz allem was vor Ort passiert sei, werde er sich die Spiele mit seinem Vater anschauen. Auf einen Weltmeister will sich der 14-Jährige nicht festlegen. Brasilien, Frankreich und auch Deutschland sind seine Topfavoriten. Gut findet er, dass der Bundestrainer Hansi Flick viele junge Spieler in den Kader berufen hat.

Mitschauen erlaubt – aber nur im aber nur im argentinischen Trikot

Den stärksten Kader hat indes Argentinien. Davon ist zumindest Gabriel Di Gloria überzeugt. „Deshalb wird Argentinien auch Weltmeister“, sagt der Maradona-Fan, der regelmäßig die Spiele der italienischen Profiliga Serie A anschaut und Fan vom SSC Neapel ist. Deutschland, sagt der Elfjährige aus der D-Jugend des TSV Schmiden, werde im Viertelfinale aus dem Turnier fliegen. „Da sind zu viele Spieler im Kader, die nicht viel Erfahrung haben.“ Die Partien will er sich mit seinem Vater und Bruder anschauen. Dass so viele Arbeiter beim Bau der Stadien gestorben sind, „finde ich sehr schlimm“.

Auf Argentinien setzt auch der Argentinier Saverio Lettieri. Wer sonst solle Weltmeister werden, fragt sich der 13-Jährige, der in der C-Jugend beim SV Fellbach kickt. Die Deutschen schaffen es vielleicht ins Halbfinale, mehr sei nicht drin. Die Spiele der Argentinier um Superstar Lionel Messi schaut sich der Fan des FC Barcelona im Fellbacher SoccerOlymp an. „Da sind dann nur Argentinier. Und wenn unsere Mannschaft gewinnt, gehen wir raus auf die Straße und feiern“, sagt er. Deutsche dürften natürlich auch kommen. „Aber natürlich nur im Argentinien-Trikot.“

Brasilien hat viele Spieler in Topform

Die Italienerin Manila Ramundo traut dem deutschen Team auch nur den Einzug ins Viertelfinale zu. Um den WM-Titel werden sich Brasilien und Argentinien streiten. „Ich hoffe aber auf Brasilien“, sagt die Zwölfjährige, die selbst beim SV Fellbach in der C-Jugend kickt und deren Herz für Juventus Turin schlägt. Das italienische Nationalteam hatte sich nicht für die WM qualifiziert.

Auf Portugal als Weltmeister hofft Leif Ludwig. Allerdings glaubt der C-Jugend-Kicker des TSV Uhlbach, dass Rekordtitelträger Brasilien am Ende wieder das Rennen machen wird, weil das Team gerade viele Spieler hat, die in Topform sind. Obendrein dürften für die Ballzauberer vom Zuckerhut Temperaturen von 30 Grad und mehr kein Problem darstellen. Deutschland, sagt der Neuntklässler, werde es ins Viertelfinale schaffen.

Deutschland wird Weltmeister – wegen des großen Bayern-Blocks

Die Griechin Zoi Tsakiridou tippt auf Frankreich als Weltmeister – obschon der Argentinier Lionel Messi ihr absoluter Lieblingsspieler ist. Die Neuntklässlerin, die seit sieben Jahren beim TSV Mühlhausen kickt, will sich die Spiele im Fernsehen anschauen und drückt auch den Deutschen dabei ein wenig die Daumen. Mehr als das Viertelfinale werde aber wohl nicht herausspringen.

Einer, der von der Leistung der deutschen Spieler überzeugt ist, ist Marco Chivescu. Der Zehnjährige mit rumänischen Wurzeln glaubt fest, dass die DFB-Auswahl den fünften Stern holt. „Im Kader stehen viele gute Spieler“, sagt der Fan von Paris Saint Germain. Was in den vergangenen Jahren beim Bau der Stadien in Katar passiert sei, „ist traurig, aber leider kann man es nicht mehr ändern“, sagt der Fünftklässler, der in Waiblingen kickt.

Auch Sportlehrer Gunther Paul ist überzeugt, dass die DFB-Elf den Titel holt – allein schon „wegen des großen Bayern-Blocks“. Große Hoffnungen setzt der Pädagoge in Jungstar Jamal Musiala, der zuletzt einfach genial gespielt habe. „Wir haben viele gute junge Spieler im Team, aber auch erfahrene Weltmeister, die wissen wie es geht. Die Mischung stimmt.“