Suárez hatte am Dienstag im letzten Gruppenspiel der Fußball-WM seinen Gegner Giorgio Chiellini in die Schulter gebissen. Foto: Getty Images South America

Für Luis Suárez ist die WM in Brasilien beendet. Nach seiner Beißattacke beim Spiel gegen Italien ist der Stürmer aus Uruguay für neun Spiele gesperrt worden.

Für Luis Suárez ist die WM in Brasilien beendet. Nach seiner Beißattacke beim Spiel gegen Italien ist der Stürmer aus Uruguay für neun Spiele gesperrt worden.

Rio de Janeiro - Luis Suárez ist für seine Beißattacke im WM-Spiel gegen Italien mit einer drakonischen Strafe belegt worden. Der Stürmer aus Uruguay wurde am Donnerstag von der Disziplinarkommission des Weltverbandes FIFA mit einer Sperre von neun Länderspielen beziehungsweise vier Monaten belegt. Damit ist für den 27-Jährigen nicht nur die WM in Brasilien beendet. Er darf auch bis Ende Oktober nicht für den FC Liverpool spielen. Zudem wurde eine Geldstrafe von 100.000 Schweizer Franken verhängt. „So ein Verhalten kann auf keinem Fußball-Platz toleriert werden“, sagte Claudio Sulser, der Chef der FIFA-Disziplinarkommission am Donnerstag in Rio de Janeiro. Suárez hatte am Dienstag im letzten Gruppenspiel seinen Gegner Giorgio Chiellini bei einem Zweikampf unbemerkt vom Referee in die Schulter gebissen. Die FIFA-Richter bewerteten das Vergehen nun nachträglich dem Reglement gemäß auch nach Ansicht der TV-Bilder.

Auch für Kevin-Prince Boateng ist die WM schon vor dem Gruppenfinale von Ghanas Auswahl gegen Portugal beendet. Der Fußballverband GFA verbannte den 27-Jährigen wegen „indiskutablen Verhaltens“ ebenso wie Italien-Legionär Sulley Muntari aus dem Kader. Der Mittelfeldakteur von Schalke 04 habe sich „vulgäre verbale Beleidigungen“ gegen Coach Kwesi Appiah geleistet, berichtete der Verband. Boateng habe zudem keine Reue für sein Verhalten gezeigt. Der Profi wies die Vorwürfe in dieser Härte zurück. Er akzeptiere die Suspendierung zwar, „nur sollte keiner glauben, dass ich den Trainer beleidigt hätte oder mir etwas zuschulden kommen ließ“, erklärte Boateng laut „Sport Bild“.

Boateng erzählte von einem spaßigen Vorfall im Training mit Muntari, den Appiah falsch verstanden habe. Der Coach habe ihn in die Kabine geschickt und dann im Vier-Augen-Gespräch angebrüllt: „Er beleidigte mich auch. Es fielen Wörter wie: Fuck off.“ Routinier Muntari hat laut GFA einen Verbandsfunktionär „grundlos körperlich attackiert“. Es gab aber auch eine positive Nachricht aus dem Lager des deutschen Gruppen-Gegners, von dem sich Löw-Elf 2:2 getrennt hatte. Kurz vor dem Portugal-Spiel am Donnerstag (18 Uhr/MESZ) erhielten die Spieler einem Medienbericht zufolge ihre versprochenen Antrittsprämien. Ghanas Verband äußerte sich zu diesem Thema zunächst nicht offiziell. Die den Akteuren versprochenen Zahlungen in Höhe von 75.000 US-Dollar pro Profi hatten sich zuletzt um rund zwei Wochen verzögert. Für den Argentinier Sergio Agüero ist einem Bericht der Zeitung „Clarín“ zufolge die WM beendet. Eine Bestätigung vom argentinischen Verband gab es zunächst nicht. Grund sollen Beschwerden im linken Oberschenkel sein. Sollte Agüero tatsächlich ausfallen, wäre dies ein schwerer Verlust für die Mannschaft von Trainer Alejandro Sabella. Er ist Stammspieler und zählt zu den „Vier Fantastischen“ neben Lionel Messi, Ángel di María und Gonzalo Higuain. Im Achtelfinale am kommenden Dienstag muss Argentinien gegen die Schweiz antreten. Trotz des blamablen WM-K.o. erwägt Andrea Pirlo, doch weiter in der italienischen Nationalmannschaft zu spielen. „Wenn der neue Trainer meint, dass ich helfen kann, komme ich gerne wieder“, sagte der 35 Jahre alte Mittelfeldakteur laut Medienberichten auf dem Heimflug.