Fußball-Fan: Isabel Edvadsson ist eigentlich für ihre flotte Sohle bekannt Foto: Getty

Profi-Tänzerin Isabel Edvardsson glaubt, dass Schweden bei der Fußball-WM der Frauen gegen Deutschland gewinnt. Die Schwedin, die aus „Let’s Dance“ bekannt ist, muss es wissen. Sie hat selbst eine Fußballer-Vergangenheit.

Schweden gehört zur Weltspitze, meint Isabel Edvardsson. Die Schwedin, die in Deutschland lebt, ist Profi-Tänzerin und bekannt durch die TV-Show „Let’s Dance“. Doch ihre Karriere begann nicht auf dem Parkett, sondern auf dem Fußballplatz.

Frau Edvardsson, Ihr Tipp fürs Achtelfinale: Wie geht der Klassiker zwischen Deutschland und Schweden aus?
Schweden wird Deutschland austanzen. Mein Tipp ist 3:2. Ich habe zwar bisher beiden Mannschaften die Daumen gedrückt, aber im Achtelfinale muss ich ein bisschen patriotisch sein (lacht).
Das Team von Pia Sundhage hat die Erwartungen als Mitfavorit noch nicht erfüllt. In der Vorrunde gab es lediglich drei Unentschieden.
Ja, leider. Ich hoffe, dass die Schwedinnen nun im Achtelfinale aufwachen und zu ihrer Stärke zurückfinden. Sie gehören ja zur Weltspitze.
Wie intensiv verfolgen Sie denn die WM?
Ich kann leider nicht alle Spiele anschauen. Aber wenn die Deutschen oder die Schwedinnen spielen, versuche ich auf jeden Fall am Ball zu sein, auch wenn ich oft nur die Zusammenfassungen sehe. Mein Job als Tanzlehrerin bringt es eben mit sich, dass ich oft am Abend arbeite.
Sie kennen sich im Fußball dennoch ganz gut aus, oder?
Ein bisschen schon. Ich bin zwar keine Expertin, aber ich interessiere mich sehr dafür, und ich habe als Teenager selbst gespielt.
Für welchen Club sind Sie aufgelaufen?
Das ist kein bekannter Verein. Er heißt Bergum IF und ist ein Vorortverein von Göteborg. Freundinnen von mir haben damals angefangen, Fußball zu spielen, und hatten Riesenspaß. Ich habe es dann auch ausprobiert. Außerdem komme ich aus einer sehr fußballbegeisterten Familie. Mein Bruder spielt in seiner Freizeit, und meine Schwester ist richtig gut. Sie hat in Atlanta, wo sie studiert, sogar ein Sportstipendium.
Haben Sie auf dem Fußballplatz auch eine gute Figur gemacht?
Es war ganz ordentlich. Ich war Verteidigerin, und an mir ist keiner vorbeigekommen (lacht). Dennoch bin ich irgendwann zum Tanzen gewechselt. Die Bewegungen zur Musik haben mir noch mehr gefallen.
Tanzen und Fußball sind aber auch keine alltägliche Kombination.
Nein, aber für uns Frauen sind die Unterschiede gar nicht so groß.
Wieso?
Weil Frauen auch beim Tanzen wahnsinnig schnell und spontan reagieren müssen. Wenn der Mann führt, muss man sich von null auf hundert bewegen können und immer aufmerksam sein. Wie beim Fußball eben. Männer haben es da schwerer.
Das hat man bei „Let’s Dance“ schon öfter vermutet. Bei Ex-VfB-Profi Giovane Elber zum Beispiel.
Am Anfang war es bei ihm ein bisschen holprig, er hatte ja noch nie zuvor getanzt. Aber er war ganz Sportler und hat sich den Erfolg erarbeitet. Am Schluss hat er eine Rumba hingelegt, die Bestnoten verdient hat.
Lassen Sie uns auf die WM zurückkommen. Welchen Stellenwert hat Frauenfußball in Ihrem Heimatland Schweden?
Nicht denselben wie der Männerfußball, aber einen sehr hohen. Ich glaube sogar, dass der Frauenfußball mehr Akzeptanz hat als in Deutschland. Mit einem Titelgewinn würde sich jedoch sicherlich noch einiges bewegen.