Daniel Schick (links) und sein jüngerer Bruder Michael sind ein Team. Foto: Eva Herschmann

Die Oeffinger – mit Daniel Schick auf dem Feld und Ex-Profi Michael Schick auf der Bank – erwarten am Sonntag um 15 Uhr den TV Pflugfelden. Das Landesliga-Team des SV Fellbach tritt wenig später, um 15.30 Uhr, in Satteldorf an.

Fellbach/Oeffingen - Der Blick auf die Landesliga-Tabelle ist für Marco Fischer, den Trainer des SV Fellbach, kaum angenehmer als für seinen Kollegen Haris Krak vom Stadtrivalen TV Oeffingen. Denn Fellbachs Fußballer auf Rang sieben haben nur drei Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz zwölf. Eine Niederlage am Sonntag, 15.30 Uhr, beim Tabellendritten SpVgg Gröningen-Satteldorf könnte die Lage wieder verschärfen. Der TVOe ist nach dem 0:1 im Nachholspiel am Donnerstag gegen den TSV Heimerdingen nur noch aufgrund des besseren Torverhältnisses vor der Abstiegszone und braucht daher am Sonntag, Anpfiff ist um 15 Uhr, im Heimspiel gegen den TV Pflugfelden, ein Erfolgserlebnis.

Den stellvertretenden Abteilungsleiter Andreas Podrug freut es, dass Michael Schick nun ein Oeffinger ist. Der jüngere Bruder von Daniel Schick, 34, dem Spezialisten für ruhende Bälle, bringt hochklassige Erfahrung mit. „Wenn er seine Qualitäten auf den Platz bringt, kann er für uns noch sehr hilfreich sein“, sagt Andreas Podrug. Der linke Verteidiger gehörte von 2007 bis 2009 zum Kader des damaligen Zweitligisten 1860 München, heuerte danach für ein Jahr beim Liga-widersacher und heutigen Erstligisten FC Augsburg an und für zwei Jahre beim SV Sandhausen in der dritten Liga. Zuletzt war Michael Schick beim Landesliga-Konkurrenten SpVgg 07 Ludwigsburg am Ball. Es kam zu drei Duellen der Brüder. Zweimal gewann der ältere Schick mit dem TVOe (4:0 am 18. September 2016 und 1:0 am 2. September 2017), einmal der Jüngere mit den Ludwigsburgern (3:2 am 2. April 2017).

Die Oeffinger wollen Punkte und nicht nur Komplimente

Bei der bis dahin letzten Partie am 11. März, die der TVOe mit 2:1 für sich entschied – auch dank eines Elfmetertors von Daniel Schick –, war der Bruder nicht dabei. Der 30-Jährige, der Sportmarketing studiert, hatte sich im November in Ludwigsburg abgemeldet, um ein Praxissemester in Berlin zu absolvieren. „Nach seiner Rückkehr hat er sich bei uns fit gehalten, und wenn so ein Mann zu haben ist, muss man zugreifen“, sagt Andreas Podrug. Das sieht Oeffingens Trainer Haris Krak genauso. „Wir wären schön blöd gewesen, hätten wir ihn nicht genommen.“

Auf die erste gemeinsame Partie müssen die Brüder aber wohl noch etwas warten. Noch hat der Zugang Trainingsrückstand, und es mangelt ihm an Spielpraxis. Michael Schick wird gegen den Tabellenachten TV Pflugfelden wie schon am Donnerstagabend auf der Bank sitzen. Beim 0:1 in Heimerdingen haben die Oeffinger Fußballer viel Lob für ihren beherzten Auftritt eingeheimst. Uwe Sippel, der Abteilungsleiter des TSV Heimerdingen, erklärte hinterher, er habe eines der besten Landesliga-Spiele der vergangenen Jahre gesehen. Die Mannschaft von Haris Krak ist aber mit leeren Händen aus dem Ditzinger Stadtteil zurückgekehrt, was den Druck am Sonntag erhöht. „Jetzt hat der Abstiegskampf richtig begonnen“, sagt Andreas Podrug.

In dieser Landesliga sind überhaupt nur ein paar Mannschaften frei von Abstiegssorgen. Dazu gehört seit dem 1:0-Erfolg gegen den TV Oeffingen auch – und wie der punktgleiche TSV Crailsheim – der TSV Heimerdingen, der mit nunmehr 32 Zählern auf den vierten Tabellenplatz vorgerückt ist. Und dazu gehört schon sehr konstant die SpVgg Gröningen-Satteldorf, die noch ein bisschen weiter vorn steht und am Sonntag den SV Fellbach zu Gast hat. Die Mannschaft um den Trainer Marco Fischer hat es zuletzt versäumt, ebenfalls in jene bessere Ligagesellschaft aufzusteigen. Nach der 0:1-Niederlage vor Ostern, daheim gegen den Aufsteiger SG Stetten-Kleingartach, ist sie weiterhin unter jenen Vertretern dieser Spielklasse zu finden, die nicht ausschließen können, dass sie im Juni in die Bezirksliga durchgewinkt werden. Drei, vier Punkte Vorsprung sind bei zehn, teilweise elf ausstehenden Begegnungen nicht wirklich viel. „In dieser Liga hast du eben in jedem Spiel einen Gegner auf Augenhöhe, da entscheiden Nuancen“, sagt Marco Fischer. Die SpVgg Gröningen-Satteldorf ist allerdings eher ein Gegner, gegen den sich seine Akteure strecken müssen, um auf Augenhöhe zu kommen. „Das ist eine Mannschaft, die wenig Fehler macht“, sagt der SVF-Trainer. Im Hinspiel unterlagen die ihm Anvertrauten mit 0:1. Im Rückspiel fehlen wegen Verletzungen nun auch Timo Marx, Aygün Plaste und Nikola Jelic. Burak Sönmez, zuletzt richtig gut aufgelegt, muss aus privatem Grund auf die Reise nach Satteldorf verzichten. Dafür kehren Philipp Hörterich, Jamie Miller und Jens Strohm aufs Feld zurück, vielleicht auch Oguz Dogan und Giuseppe Catizone.

TV Oeffingen: Peric – Frenkel, Mailat, Schick, Willberg, Lösch, Körner, Stampete, Al-Shammaa, Russo, Cetin.

SV Fellbach: Gutsche – Greß, Hörterich, Doser, Mosca, Jaric, Miller, Strohm, Binder, Dogan, Wehaus.