Schock in der 23. Spielminute: Thomas Doser und Timo Marx stützen den Fellbacher Landesliga-Kapitän Manuel Schmid nach dessen schwerer Knieverletzung. Foto: Patricia Sigerist

Nach Christian Buck fällt beim SV Fellbach auch der Kapitän Manuel Schmid für lange Zeit aus. Marco Fischer, der Trainer des Landesliga-Teams, kann auf Marco Schulz setzen, nicht aber auf Kevin Kuranyi.

Fellbach - Der Patient war am Montag aus naheliegenden Gründen noch nicht so gut zu erreichen mit den üblichen Kommunikationsmitteln. Doch Mathias Fischer schwante auch ohne abschließende Bestätigung gar nichts Gutes. „Alles deutet auf einen Kreuzbandriss hin“, sagte der Fußball-Abteilungsleiter des SV Fellbach: „Das war richtig übel, das ist richtig übel.“ Manuel Schmid, der Kapitän des Fellbacher Landesliga-Teams, hatte sich am Samstag beim ersten Saisonsieg in Schornbach (3:1) nach 23 Spielminuten eine schwere Verletzung am linken Knie zugezogen. Es war das unglückliche Ende einer Abwehraktion – und wohl auch das unglückliche Ende dieser Runde, die ja gerade erst angefangen hatte – zumal für den 26-Jährigen, der wegen seines Urlaubs die ersten zwei Begegnungen der Saison noch verpasst hatte. Manuel Schmid ist damit bereits der zweite erfahrene Spieler des SV Fellbach, der seinen Sport auf Dauer nicht mehr ausüben kann. Der Angreifer Christian Buck, 26, hatte sich zum Auftakt Mitte August bei der Spvgg Gröningen-Satteldorf (1:1) einen schlimmen Kniedefekt eingehandelt: Knorpelschaden, Totalschaden. An Fußball ist in absehbarer Zeit nicht mehr zu denken, vielleicht gar nicht mehr. „Wir können nur hoffen, dass Christian und Manuel wieder ganz gesund werden“, sagte Mathias Fischer: „Sie brauchen ihre Beine ja noch 50 oder 60 Jahre.“

Marco Schulz hat bemerkenswerten Anteil am Erfolg

Die Kaderstärke des SV Fellbach nimmt ab. Filip Jaric (Auslandsaufenthalt) ist nicht mehr da. Manuel Schmid und Christian Buck, „zwei Säulen des Teams“ (Trainer Marco Fischer), können nicht mehr mithelfen. Auch Giuseppe Saltarelli fehlt wegen Verletzung, Enrico Mosca beginnt nun seine Ausbildung auf der Polizei-Hochschule in Villingen-Schwenningen. „Wir müssen das kompensieren“, sagte Marco Fischer: „Die Jungs machen das alle gut, und der Sieg beim TSV Schornbach wird ihnen Mut geben.“ Die Gäste waren auch nach dem Schock und dem Ausfall des Kapitäns in der 23. Spielminute die Besseren. „Mit einem klaren Chancenplus“, wie der Fellbacher Trainer befand. Bemerkenswerten Anteil daran hatte Marco Schulz, der nach seiner Einwechslung viel Vitalität und einen Treffer in das Geschehen einbrachte. Der 28-Jährige ist deshalb unser Spieler des Tages. Marco Schulz, davor bei der SpVgg 07 Ludwigsburg, ist einer von acht Neuen beim SV Fellbach. Weitere Zugänge sind derzeit kein Thema. Auch Kevin Kuranyi wird künftig eher nicht im Max-Graser-Stadion aufspielen. Der 34-Jährige, früher für reichlich Millionen beim VfB Stuttgart, bei Schalke 04 oder Dynamo Moskau und 52-mal auch im Nationaltrikot, war unlängst Trainingsgast beim SV Fellbach. Der Trainer Marco Fischer ist ein guter Bekannter, die beiden hatten einst, 1999, im Trikot des VfB Stuttgart Seite an Seite die deutsche B-Jugend-Meisterschaft erobert. „Kevins Besuch war eine einmalige Sache. Er hat den Jungs ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben“, sagte Marco Fischer. „Es ist jetzt nicht so, dass wir unsere Personalprobleme mit Kevin Kuranyi kompensieren“, sagte Mathias Fischer mit gespieltem Ernst. Und der Trainer fügte mit einem Lachen hinzu: „Schön wär’s, wenn er käme. Aber da kann man nichts vermelden.“

Haris Krak sieht positive Ansätze

Für gewöhnlich ist ein Trainer meist ziemlich verärgert, wenn seine Mannschaft mit zwei Toren Vorsprung führt und am Ende nicht mit einem Sieg und drei Punkten, sondern nur mit einem Unentschieden und einem Punkt aus der Partie geht. Anders Haris Krak. Der Übungsleiter der Landesliga-Fußballer des TV Oeffingen war nicht sauer, sondern einfach nur enttäuscht, dass sein Team am Samstagnachmittag bei der SKV Rutesheim den fast schon greifbaren ersten Saisonsieg letztlich dann doch nicht einfahren konnte: „Leider, leider.“ Dennoch sah Haris Krak einige positive Ansätze. Allen voran bei seinen Offensivkräften. Miroszlav Kosuta erzielte zwei Tore in Rutesheim und ist damit unser Spieler des Tages beim TV Oeffingen, Domenico Russo war einmal erfolgreich und gab zudem die Vorlage für ein Tor von Miroszlav Kosuta. Jetzt hofft Haris Krak auf einen erfolgreichen Auftritt beim nächsten Heimspiel am Sonntag, Anpfiff ist um 16 Uhr gegen den noch punktlosen Tabellenletzten Tura Untermünkheim. Sollten die Oeffinger die Begegnung mit dem Turn- und Rasensportverein gewinnen, befand der Trainer Haris Krak: „Dann ist der eine Auswärtspunkt von Rutesheim viel mehr wert.“

Die Spvgg Gröningen-Satteldorf hat eine Auszeit vom Landesliga-Alltag genommen. In der dritten Runde des württembergischen Fußballpokals trat das Team aus Hohenlohe am Samstag daheim gegen den Drittligisten SG Sonnenhof-Großaspach an und verlor mit 0:3 (0:2). Schwerer als die zu erwartende Niederlage gegen den höherklassigen Gegner wiegt indes die Verletzung von Spvgg-Stürmer Michael Eberlein, der in der 75. Minute vom Platz musste, nachdem er sich ohne gegnerische Einwirkung das Knie verdreht hatte. „Ein ganz bitterer Beigeschmack des Spiels“, sagte der Trainer Dominik Streicher.