Derzeit in Topform: SVK-Kapitän Marco Reichert (rechts) Foto: Archiv/Peter Mann

Das Becker-Team will in der Landesliga endlich den ersten Dreier in der Fremde.

Kornwestheim - Stark angefangen und stark nachgelassen – das trifft derzeit auf den Fußball-Landesligisten Germania Bietigheim zu. Tummelte man sich zu Saisonbeginn noch am oberen Ende des Tableaus, ist die Mannschaft um den ehemaligen Pattonviller Trainer Andreas Eschenbach nach nur einem Punkt aus den vergangenen sechs Partien auf dem harten Boden der Realität angekommen: auf Platz 13.

Sieg gegen direkten Konkurrenten wichtig

Damit ist Germania nun punktgleich mit dem SV Kornwestheim (15.), der am Sonntag um 15 Uhr den nächsten Dreier einfahren will – und einen ersten Saisonsieg in der Fremde. Warum seine Mannschaft bisher auswärts stets das Nachsehen hatte, begründet Coach Sascha Becker vor allem mit den starken Gegnern – und nicht etwa mit der jeweiligen Atmosphäre oder ungewohnten Platzbedingungen. „Wir haben vor allem bei den Topteams gespielt“, so der Trainer, „und meine Prognose ist deshalb: In der Rückrunde holen wir auswärts mehr Punkte als daheim.“

Klingt also ganz einfach. Nur muss seine Elf auch bei direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib Zählbares einfahren. Zuletzt gelang das beim SV Leonberg/Eltingen nicht, obgleich der SVK ein gutes Spiel machte, aber eben keine Tore. Zuhause sind die Kornwestheimer hingegen eine Macht, haben zwölf von 15 möglichen Punkten geholt. Vor Wochenfrist gab es einen wichtigen 2:1-Erfolg gegen den SV Leingarten.

Bietigheim: defensiv in Ordnung, offensiv mit Schwächen

Nun geht es also nach Bietigheim, zu einem defensiv gut organisierten, aber offensiv schwächelnden Kontrahenten. Wie sieht da die Marschroute des SVK aus? „Vielleicht stellen wir uns auch mal hinten rein und gucken, was der Gegner so macht“, kündigt Becker an, halb im Scherz, halb ernst gemeint. Da aber zum Beispiel Kapitän Marco Reichert auf den Außenbahnen seit ein paar Wochen in bestechender Form sei und man auch sonst im Offensivbereich viele Könner habe, sei das dann aber doch eher fraglich. Vielmehr rechnet Becker mit einem „Geduldspiel, in dem wir keine dummen Fehler machen dürfen“. So fordert er klare Aktionen, beim Klären dürfe man nicht Hacke, Spitze, eins, zwei, drei spielen. „Da müssen wir die Bälle einfach wegschlagen.“ Becker nennt das „die altdeutsche Spielweise“.

Am Sonntag fehlt Angreifer Nico Schürmann studienbedingt, Pirmin Löffler muss aufgrund muskulärer Probleme wohl passen. Mustafa Kilic fehlt krankheitsbedingt.

Eine gute Nachricht gibt’s zum Schluss: Stürmer Dany Abdul-Karim gehört von nun an fest zum Kader der ersten Mannschaft. „Das hat er sich verdient, er hat in den letzten Wochen super Leistungen gebracht“, lobt Sascha Becker.