Wenn die Gemeinde Kernen einen Zuschuss erhält, wird das Kunstrasenfeld im Saint-Rambert-Stadion erneuert Foto: Patricia Sigerist

Der Kunstrasenplatz in Rommelshausen soll für 350 000 Euro saniert werden, aber erst 2017.

Kernen - Sofern die Gemeinde Kernen aus dem Landesprogramm zur Förderung kommunaler Sportstätten einen Zuschuss erhält, wird im Jahr 2017 das Kunstrasenfeld im Saint-Rambert-Stadion für 350 000 Euro erneuert. Das hat der Gemeinderat Kernen in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Geld zur Sanierung des Rasenplatzes und der Rundbahn im Stadion werden bis 2019 nicht in die Finanzplanung aufgenommen.

Bei dieser Beschlussfassung hat Bürgermeister Stefan Altenberger noch vorhandenes Ortsteildenken scharf kritisiert und jeden Zusammenhang zwischen der Platzsanierung und dem in der gleichen Sitzung diskutierten Bau einer Freiluft- oder einer Leichtbauhalle bestritten. Ebenso besteht auch seiner Darstellung nach auch kein Zusammenhang zwischen dem Gemeindezuschuss für das Sportvereinszentrum in Höhe von 600 000 Euro und dem ebenso in Aussicht gestellten Zuschuss für die neue Sportstätte in Stetten: „Das Sportvereinszentrum entsteht in Rommelshausen für ganz Kernen, die Halle in Stetten auch für ganz Kernen. Sie kann auch aus Rommelshausen belegt werden. Das sind unterschiedliche Konzepte, beide für Kernen.“ Der PFB-Gemeinderat Eberhard Kögel sprach dagegen von einem „typischen Kompensationsgeschäft“ zwischen dem Geld für die Halle und den Kunstrasenplatz. Er wirft der Verwaltung vor, „im Grunde genommen kein Konzept für die Zukunft der Sportanlagen zu haben.

Altenberger widersprach und verwies darauf, dass bereits im Jahr 2010 der Zustand sämtlicher Sportanlagen in Kernen aufgenommen und Mängel erfasst worden seien. „Daraus resultierend wurde in den vergangenen Jahren der Kunstrasenplatz einschließlich der Flutlichtanlage des TV Stetten saniert“, so sagte Altenberger. Im Saint-Rambert-Stadion seien dagegen größere Schäden der Innenbahnen der Laufbahn kurzfristig behoben worden.

Jetzt teilt die Gemeindeverwaltung allerdings die Ansicht eines von der Sportvereinigung beauftragten Gutachters, dass der Kunstrasenplatz in Rommelshausen inzwischen „am Rande seiner Nutzungsdauer angelangt ist“ und Handlungsbedarf besteht. Nach Ansicht des Spvgg-Vorsitzenden Herbert Hagenlocher besteht mittlerweile eine „hohes potenzielles Verletzungsrisiko“ für die Sporttreibenden. Nach den geltenden Richtlinien können die Kernener auf einem Zuschuss aus dem Förderprogramm von maximal 84 000 Euro hoffen.

Aus finanziellen Gründen will die Gemeindeverwaltung allerdings eine grundlegende Sanierung des Rasenspielfelds und der es umgebenden Laufbahnen zurückstellen, obwohl die Zahl der Rohrbrüche an der Bewässerungsanlage des Rasenplatzes in den vergangenen Jahren zunahm. Allein in den vergangenen zwei Jahren gab es sechs Schadensfälle.

Der Beigeordnete und Bauamtsleiter Horst Schaal weist demgegenüber darauf hin, dass die Gemeinde 550 000 Euro in den vom Verein seit Jahren gewünschten Neubau der Umkleiden und Duschen aufgewendet hat und sich darüber hinaus an den Kosten des Sportvereinszentrums beteiligt. Bahn und Sportplatzes seien nur gemeinsam zu erneuern. Dafür rechnet Schaal mit Kosten von etwa zwei Millionen Euro. „Das muss in einem Guss gemacht werden“, sagt er.