Wechselt zum TV Pflugfelden: Muammer Dülger Foto: Pressefoto Baumann

Muammer Dülger verlässt nach 26 Jahren den SVK und folgt Coach Markus Fendyk zum TV Pflugfelden.

Kornwestheim - Es war eine lange Zeit“, fasst Muammer Dülger zusammen. Und diese Zeit endet nun. 26 Jahre lang war der Mittelfeldstratege dem SV Kornwestheim treu, dem bis dato einzigen Verein, in dem er je gespielt hat. 2015 hat er dort Daniel Biedermann als Kapitän abgelöst, nachdem er ihn zuvor bereits während dessen Verletzungspause vertreten hatte. Doch nun gönnt sich der 32-Jährige eine Luftveränderung. Er folgt Trainer Markus Fendyk und dessen Assistent Predrag Sarajlic zum TV Pflugfelden nach. „Wenn die Vorbereitung beginnt, fahre ich bestimmt aus Versehen zum falschen Stadion“, sagt er und lacht.

In der Landesliga habe er bleiben wollen, so Kornwestheims ehemalige Nummer 5. Allerdings dauerte es recht lang, bis seine Entscheidung dann auch wirklich feststand. „Ich habe mich erst nach dem Gewinn der Meisterschaft und dem Aufstieg festgelegt“, sagt Dülger, „während der Schlussphase der Saison habe ich mich voll und ganz auf den SVK konzentriert.“ Und Leistung, immer vorbildlich voranzugehen, das war auch immer das Motto des Mannes, den alle „Mosi“ nennen. „Bei einer Faschingsfeier kamen zwei ältere Spieler darauf, dass sich mein Vorname Muammer ja ganz ähnlich anhört wie ‚Moshammer’. Und von da an war es zu ‚Mosi’ nicht mehr weit“, erklärte Dülger seinen Spitznamen vor einem halben Jahr im KWZ-Interview. Als Kapitän habe er stets versucht, seine Erfahrung an die jüngeren Spieler weiterzugeben und gleichzeitig stets ein offenes Ohr zu haben – enge Bande, die da zwischen Spielführer und Mannschaft geknüpft wurden. Dementsprechend traurig war Dülger auch darüber, sich nicht noch einmal vom gesamten Team verabschieden zu können. Zwar waren beim Saisonabschluss auf Mallorca viele Mitspieler dabei. „Aber eben nicht alle“, sagt er, „und ich hätte gerne noch mal mit allen persönlich gesprochen.“

Rückblick: An Höhepunkten war Dülgers Zeit beim SVK gewiss nicht arm. „Ich erinnere mich gerne zurück“, sagt er, „wir sind zweimal Bezirkspokalsieger geworden und sind zweimal aufgestiegen.“ Wobei auch ihn der Titelgewinn in diesem Jahr viel Kraft gekostet hat. „Vor allem mental“, sagt er. Der Kader sei kleiner geworden, wir hatten eine schwierige Vorbereitung, aber haben uns gegen Ende wirklich noch mal am Riemen gerissen.“

Und Tiefpunkte? Die gab es natürlich auch. 2011/2012 scheiterte der SVK in der Aufstiegsrelegation, und nach dem Aufstieg in die Landesliga zwei Jahre später folgte abermals zwei Jahre darauf der bittere Gang zurück in die Bezirksliga. „Der Abstieg war das Schlimmste“, sagt Dülger, „da hat uns einfach die Qualität gefehlt.“

Nun blickt er also seiner neuen Aufgabe beim TV Pflugfelden entgegen. Los geht’s in einer Woche. Er sagt: „Natürlich habe ich die Stammelf im Auge, wer mich kennt, weiß, dass ich immer 100 Prozent gebe.“ Der TV sei eine junge Truppe, auch da könne er durch seine Erfahrung punkten. „Ich kenne fast die komplette Mannschaft bereits, auch aus früheren Spielen gegeneinander“, so Dülger, um lachend fortzufahren: „Da haben sie mich danach oft nicht so gern gemocht. Aber wenn man jetzt zusammenspielt, denke ich, dass sich das schnell ändert.“ Ansprüche auf die Kapitänsbinde will er auf keinen Fall geltend machen. „Dort hat man einen erfahrenen Spielführer. Aber vorangehen will ich natürlich auch in Pflugfelden.“ Ob das auf seiner angestammten Sechserposition oder in der Innenverteidigung – auch dort kann Dülger spielen – sein wird, steht noch nicht fest.

Fakt ist indes, dass es in der neuen Landesliga-Saison zu direkten Duellen gegen seine ehemaligen Kornwestheimer Mannschaftskameraden kommen wird. Ein unmittelbares Aufeinandertreffen zum Beispiel mit dem SVK-Offensivdribbler vom Dienst, Stefano Nicolazzo, ist nicht gänzlich unwahrscheinlich. „Ich werde 180 Minuten mein Bestes geben, damit er keinen Stich macht“, sagt Muammer Dülger.