Die Fußballer des TV Oeffingen II um den Kapitän Dennis Kircil (vorn, Zweiter von links) freuen sich über die Meisterschaft und den Aufstieg in die Kreisliga A. Foto: Maximilian Hamm

Das zweite Team erhält den Meisterwimpel, die erste Formation muss verstärkt um den Verbleib in der Landesliga zittern. Thomas Doser wird die Mannschaft des SV Fellbach nur noch in einer Partie anführen.

Fellbach - Der Vorgänger in verantwortungsvoller Position hat am Samstag nach massiven Knieverletzungen tatsächlich noch seine Saisonpremiere gefeiert: Manuel Schmid, 28, hat sich beim Fußball-Landesligisten SV Fellbach für ein paar Minuten auf dem Spielfeld des Max-Graser-Stadions verabschieden können. Doch nicht nur der eine, auch der andere, der aktuelle Kapitän verlässt die Mannschaft. Thomas Doser, 29, hat nach dem 5:0-Erfolg gegen den SV Breuningsweiler bloß noch das Gastspiel am kommenden Samstag, 16 Uhr, beim TSV Pfedelbach im Fellbacher Trikot vor sich. „Ich möchte noch höherklassig spielen, und in meinem Alter habe ich nicht mehr so viel Zeit“, sagt der Fellbacher Abwehrchef, der vor sieben Jahren von seinem Heimatverein TSV Schmiden zum SVF gewechselt ist, mit einem Schmunzeln. Auch er hat lange Zwangspausen überstehen müssen. Doch in der vergangenen und der laufenden Saison hat Thomas Doser zusammen 51 Spiele absolviert – und längst dirigiert er seine Nebenleute wieder auf gewohnt hohem Niveau. Er hat daher die eine oder andere Option für seine sportliche Zukunft: „Ich denke, bis zum nächsten Wochenende wird eine Entscheidung fallen.“ Seine meist jüngeren Mitspieler in dieser Runde und zuletzt bei der starken Vorstellung gegen den Meister und Verbandsliga-Aufsteiger SV Breuningsweiler – etwa der zweifache Torschütze Nikola Jelic, unser Spieler des Tages – werden von Juli an ohne ihren unaufgeregten Anführer auskommen müssen.

Der SV Fellbach II blickt auf den TVOe

Für Manuel Lösch war sein letztes Heimspiel im Trikot des TV Oeffingen ein ziemlich kurzes. Bereits in der 18. Minute musste der Kapitän verletzungsbedingt vom Platz; für ihn kam Piero Stampete. Vor der Landesliga-Begegnung mit den Fußballern des TSV Schwaikheim hatte der Abteilungsleiter Michael Bren Manuel Lösch, der seine Laufbahn beendet, vor den 260 Zuschauern im Sami-Khedira-Stadion für dessen mehr als zehnjähriges Engagement beim TVOe gedankt. Der Auftritt am Samstag war nicht nur ein kurzer für Manuel Lösch, es war auch ein misslungener des gesamten Teams, das im Abstiegskampf gegen die Gäste um den ehemaligen Oeffinger Trainer Antonio Guaggenti mit 0:3 verlor, weshalb es keinen Spieler des Tages gibt. Die Gastgeber müssen nun am finalen Spieltag am nächsten Samstag stärker denn zuvor um den Ligaverbleib bangen. Das Oeffinger Abschneiden interessiert auch den Bezirksligisten SV Fellbach II. „Wir gehen die Woche so an, als müssten wir auf jeden Fall spielen“, sagt Markus Weiß, der die Mannschaft mit Jens Weinle anleitet. Denn sollten der TVOe und der TSV Schornbach nicht direkt absteigen, kämen die Fellbacher ohne Einsatz im für Sonntag angesetzten Relegationsspiel zum Klassenverbleib. Antonio Guaggenti, das steht nach dem Erfolg in Oeffingen fest, wird sich ohne Abstiegssorgen von den Fußballern des TSV Schwaikheim verabschieden. „Ich bin stolz auf unsere Mannschaft, sie hat das ganz fantastisch gemacht.“ Im August feiert der Ideengeber seinen 50. Geburtstag, für ihn ein guter Zeitpunkt, zunächst mal eine Pause als Übungsleiter einzulegen.

Grund zur Freude in Oeffingen

Trotz der dürftigen Vorstellung der Oeffinger Fußballer gab es am Samstag Grund zur Freude für die Abteilungsvorderen: Patrick Künzer, Vorsitzender des Bezirks Rems-Murr, überreichte Dennis Kircil, dem Kapitän der zweiten Mannschaft, den Meisterwimpel und gratulierte zum Aufstieg in die Kreisliga A. Das Team um den Trainer Kevin Woida und den Assistenten Marco Costantino schaffte nach mehreren gescheiterten Anläufen in dieser Saison den Sprung nach oben. Dennis Kircil wird in der neuen Runde indes nicht mehr mit dabei sein, er hat seinen Abschied bekannt gegeben. Patrick Künzer nutzte den Besuch in Oeffingen für weitere Ehrungen. Er überreichte Andreas Schön die bronzene Ehrennadel des Württembergischen Fußball-Verbands für dessen Verdienste in der Jugendarbeit; die gleiche Auszeichnung erhielt Wolfgang Simon für seine ehrenamtliche Tätigkeit beim TV Oeffingen.

Anagennisis Schorndorf will noch Protest einlegen

Mit dem Spiel des TV Oeffingen und den Ehrungen war das Fußball-Wochenende im Sami-Khedira-Stadion noch nicht beendet. Am Sonntag versammelten sich rund 400 Zuschauer und verfolgten die Begegnung des FSV Waiblingen II (Kreisliga B, Staffel 3) mit dem Team von Zrinski Waiblingen, das in der Kreisliga B, Staffel 4, hinter dem TV Oeffingen II den zweiten Platz belegt hatte. Es war ein langwieriges Duell ohne Treffer in 120 Minuten, das der FSV Waiblingen II im Elfmeterschießen mit 8:7 gewann. Das Team hatte sich am Donnerstag bereits gegen Anagennisis Schorndorf durchgesetzt und darf nun am Sonntag mit dem TSV Haubersbronn um dessen Platz in der Kreisliga A konkurrieren. Anagennisis Schorndorf war Mitte Mai nach Ausschreitungen und Abbruch der Partie beim TSV Schornbach sowie anschließender 0:3-Wertung des Sportgerichts auf den zweiten Platz der Kreisliga B, Staffel 1, zurückgefallen. „Man kann davon ausgehen, dass wir gegen dieses Urteil noch Protest einlegen werden“, sagt der Abteilungsleiter Jorgo Prassas. Sollte den Schorndorfern noch ein Punktgewinn zugesprochen werden, dürften sie direkt nach oben rücken – die Niederlage gegen den FSV Waiblingen II würde derweil auf den Meister TSV Schlechtbach übertragen werden, der damit keine Aufstiegschance mehr hätte.

Janny Falbo feiert mit dem TSV Schlechtbach die Meisterschaft

Die bisherige Wertung des Duells zwischen Anagennisis Schorndorf und dem TSV Schornbach hat insbesondere dem TSV Schlechtbach geholfen. Das Team um den Trainer Janny Falbo nutzte die Möglichkeit, sich wieder an die Spitze des Klassements zu setzen und feierte nach dem 4:1-Sieg bei der Spvgg Rommelshausen Ende Mai die Meisterschaft und den Aufstieg in die Kreisliga A. Vor rund zwei Jahren übernahm der Ideengeber, der einst in der Jugend für den SV Fellbach und später etwa im Landesliga-Team der Spvgg Rommelshausen an der Seite von Reinhold Reichert, Klaus Brodt, Roger Schreiner, Volker Schleier, Klaus Raff, Jürgen Rube oder Fromund Hoffmann auflief, die Verantwortung für das Schlechtbacher Ensemble. Zudem leitet der 48-Jährige seit knapp zehn Jahren als Trainer des Deutschen Fußball-Bunds am Stützpunkt in Adelberg talentierte Nachwuchskräfte an.