Im Vorwärtsgang: Marco Reichert. Foto: Horst Dömötör

Der SVK fährt in der Landesliga die ersten drei Punkte ein: 2:1-Sieg beim TV Pflugfelden.

Kornwestheim - Schlimmer hätte es für den SV Kornwestheim kaum kommen können: Es waren erst drei Minuten gespielt, da musste Torhüter Louis Wolf nach einer roten Karte schon wieder vom Feld. Er hatte, um einen frühen Rückstand zu verhindern, einen TVP-Angreifer, der allein auf den Kornwestheimer Kasten zueilte, von den Beinen geholt. „Die Karte kann man geben“, sagte Trainer Sascha Becker nach dem Spiel. Er wechselte Ersatzkeeper Hendrik Rauscher ein und nahm Abdnour Chettibi aus dem Spiel. Und damit waren es nur noch zehn Kornwestheimer, die endlich den ersten Dreier dieser Saison einfahren sollten. Was ihnen auch gelang und Trainer Sascha Becker nach sechs Pleiten am Stück einige Steine vom Herzen plumpsen ließ. „So ein Spiel“, sagte er, „kann die ganze Saison ändern.“

Was dem Trainer besonders imponierte, das waren der Kampfgeist und die Laufleistung seiner Mannschaft. Die zehn Verbliebenen scheuten keinen Zweikampf und keinen Weg, um den eigenen Kasten sauber zu halten und Nadelstiche gegen die Gastgeber zu setzen. Pflugfelden gelang es nicht, die Dezimierung der Gäste in Zählbares umzuwandeln. Mit nicht unbedingt präzise geschlagenen Flanken versuchten sie ihr Glück. Die Bälle landeten aber entweder bei den Kornwestheimern, oder aber Hendrik Rauscher fing sie ab. Über den Torwart, der sein erstes Landesliga-Spiel absolvierte, war Sascha Becker voll des Lobes. „Ein sensationelles Spiel“, so der Coach. Beim Stand von 0:0 wurden die Seiten gewechselt.

Die zweite Hälfte begann wenig verheißungsvoll. Hendrik Rauscher hatte in einer 1:1-Situation klären können, den zweiten Ball aber setzte Dimitris Karagiannis in die Maschen. „Es war ein kleiner Moment der Unachtsamkeit“, kritisierte Becker sein Team. Aber die Kornwestheimer steckten nicht auf, sondern warfen sich wieder in den Kampf. Und es dauerte auch nur zehn Minuten, bis der von Erfolg gekrönt war. Stefano Nicolazzo und Luka Milenkovic kombinierten sich bis vors Pflugfeldener Tor, Nicolazzo vollendete mit einem satten Schuss zum 1:1. Becker: „Wirklich gut gemacht.“

Nicolazzo und Milenkovic sollten auch in der Nachspielzeit dafür sorgen, dass aus dem einen Punkt sogar drei Zähler wurden. Pirmin Löffler war gefoult worden. Das Duo legte sich den Ball zum Freistoß bereit, spielte sich den Ball kurz zu, bediente Mike Wolf passgenau, und der brauchte nur noch zum 2:1-Siegtreffer einzuschieben.

Bei diesem Ergebnis blieb es auch, allerdings fing sich in der 94. Minute Ozan Parlak vom TV Pflugfelden nach einer Tätlichkeit auch noch eine rote Karte ein. Apropos rot: Diese Laterne hat der SV Kornwestheim in der Landesliga-Gruppe 1 zwar weiterhin inne, nun aber zu den vor ihm liegenden Mannschaft wieder aufgeschlossen. Der Vorletzte, die TSG Öhringen, hat auch nur drei Punkte auf dem Konto, aber schon ein Spiel mehr absolviert.

Am nächsten Sonntag hat der SVK das nächste Auswärtsspiel vor der Brust. Beim TV Oeffingen hofft Trainer Sascha Becker auf weitere drei Punkte – so wie in der vergangenen Saison, als die Kornwestheimer dort auch gewonnen hatten. In den kommenden Tagen gehe es aber zunächst einmal darum, die Spieler wieder fit zu bekommen, so der Coach. Das Derby gegen Pflugfelden habe viel Kraft gekostet und so manche kleinere Verletzung eingebracht. SVK L. Wolf; Dalakakis, Böhl, Milenkovic, Chettibi (3. Rauscher), Reichert (85. Porubek), Nicolazzo, Vejselovic, M. Wolf, Yürükoglu (61. Haut), Janzer (78. Löffler)