Gäste-Torwart Gerrit Hess begrüßt an alter Wirkungsstätte den Fellbacher Kapitän Manuel Schmid. Foto: Patricia Sigerist

Die Landesliga-Mannschaft um den Trainer Marco Fischer kommt am vierten Spieltag gegen den Aufsteiger TV Pflugfelden mit dem starken Gerrit Hess im Tor über ein Unentschieden nicht hinaus.

Fellbach - Gerrit Hess ist erst 22 und hat als Ballfänger schon ganz schön viel erlebt. Er stand zum Beispiel bereits mit 18 im Landesliga-Tor des FC Viktoria Backnang. Nach dem Abstieg des Teams kam er 2012 zum SV Fellbach zurück, durfte in seiner Heimatstadt aber eher für die zweite Mannschaft glänzen und wechselte 2013 zum TV Pflugfelden. Mit den Gefährten im Ludwigsburger Stadtteil gelang Gerrit Hess in diesem Jahr der Aufstieg in die Landesliga, und so hat er am Mittwoch wieder mal im Max-Graser-Stadion seine Torwart-Handschuhe angezogen. Für einen Abend nur – als Gegner. Der vertraute Gast hat dann an diesem vierten Spieltag mit sehenswerten Paraden dabei mitgeholfen, den ersten Fellbacher Saisonsieg zu verhindern: Die SVF-Fußballer um den Trainer Marco Fischer kamen am Mittwochabend vor den 170 Zuschauern über ein 2:2-Unentschieden nicht hinaus.

Gerrit Hess überzeugt an ehemaliger Wirkungsstätte

Noch zwei im Trikot des TV Pflugfelden hatten früher schon die Farben des SV Fellbach getragen: Ertan Bozkurt und auch Matthias Sessa, diesmal nur auf der Ersatzbank. Ersterer fiel am Mittwoch – wie vor Jahren schon im Zwei-Wochen-Rhythmus in Fellbach – mit seiner Präsenz im Mittelfeld auf. „Das ist ein Guter“, sagte Jochen Pflüger, stellvertretender Abteilungsleiter beim SVF. Ein Guter wie auch sonst noch der eine oder andere beim Gegner: Dimitris Karagiannis, Nico Scimenes oder eben Gerrit Hess. Doch die Qualitäten des TV Pflugfelden sollten an sich an diesem Abend ja keine Rolle spielen. Der Stadionsprecher Siegfried Fleischmann setzte zur Spieleröffnung mit Sinn für Dramaturgie auf Peter Maffay: „Es war ein schöner Tag, der letzte im August.“

Schön war der Tag allerdings erst einmal für die zunächst überaus quirligen Gäste. Angelo Coppola staubte nach einer energischen Aktion des Kapitäns Dimitris Karagiannis zur 1:0-Führung des TV Pflugfelden ab (8.). Der SV Fellbach wollte sich den Spieltag aber nicht schon wieder vermiesen lassen und kam schon bald zum Ausgleich: Robin Binder nutzte einen Abwehrfehler zum 1:1 (15.). Danach mussten die vor allem in der Anfangsphase mitunter etwas nachlässigen Fellbacher noch eine richtig knifflige Situation überstehen: Nico Scimenes hatte sich auf der linken Seite davon getänzelt, Ertan Bozkurt verfehlte Tor und neuerliche Gäste-Führung vielleicht um Handbreite – auch dank SVF-Schlussmann Philipp Gutsche, der den Ball noch ablenkte.

Der Flügelläufer Robin Binder hat ein paar gute Szenen

Fortan jedoch fanden die Gastgeber immer besser ins Geschehen. Die Fellbacher bildeten nun bis zur Pause die bessere Mannschaft, hatten die besseren Chancen. Doch wiederholt parierte Gerrit Hess. Einmal gar famos, als Mario Mutic den Ball per Kopf tatsächlich nicht am Tormann vorbeibrachte. Direkt vor der Halbzeit war auch Gerrit Hess geschlagen – vom Mitspieler: Ertan Bozkurt köpfte ins eigene Netz (45.).

Nun waren die Fellbacher vorne – aber auch bloß bis zur 59. Minute. Dimitris Karagiannis hatte Einwände gegen den Spielstand und glich zum 2:2 aus. Der ganz starke Kapitän hatte wenig später auch die Möglichkeit zum 3:2 – vergab sie aber. Und dann ein ähnliches Bild wie in der ersten Spielhälfte: Der SVF setzte dem Gegner wieder mehr und öfter zu, drückte und drängelte zuweilen. Der Flügelläufer Robin Binder hatte dabei ein paar gute Szenen. Aber der Siegtreffer wollte hüben wie drüben nicht mehr fallen. 2:2 – am Ende war Gerrit Hess wohl zufriedener als die Fellbacher auf der anderen Seite, die auch noch auf den ersten Saisonsieg warten. SV Fellbach: Gutsche – Akgün, Doser, Schmid, Marx (80. Helmle), Hörterich, Schulz (64. Reiser), Miller, Röseke (83. Yalman), Binder, Mutic.